Kein Eichenprozessionsspinner - sondern harmlose Gespinstmotte im Stadtwald und Stadtgebiet

Die untere Naturschutzbehörde weist darauf hin, dass die derzeit in Bereichen des Stadtwaldes sowie vereinzelt im Stadtgebiet auftretenden silbrigen Gespinste an Bäumen und Sträuchern nicht vom Eichenprozessionsspinner stammen.

Bei den Beobachtungen handelt es sich vielmehr um Befall durch die Gespinstmotte. Die Raupen dieser Schmetterlingsart sind für den Menschen völlig ungefährlich. Sie spinnen ganze Gehölze – darunter oft und in erster Linie Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Weißdorn, Apfel- und Birnbäume – mit einem dichten, weißen Schleier ein, um sich vor Fressfeinden und Witterung zu schützen.

Im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner, der ausschließlich Eichen befällt und niemals Gespinste in dieser Größenordnung bildet, ist die Gespinstmotte auf eine Vielzahl anderer Baum- und Straucharten spezialisiert und bildet dabei die auffälligen Schleier, die aktuell vielerorts zu sehen sind – etwa im Stadtwald, in Wohngebieten oder an Straßenrändern.

Auch wenn der Anblick dramatisch wirken kann: Der Blattfraß durch die Raupen führt in der Regel nicht zu dauerhaften Schäden. Die betroffenen Gehölze treiben in den meisten Fällen noch im selben Jahr wieder aus.

Von einer Bekämpfung mit Insektiziden wird dringend abgeraten, da diese auch natürliche Gegenspieler wie Schlupfwespen, Raubwanzen und andere Nützlinge schädigen würden. Diese sorgen auf natürliche Weise dafür, dass sich die Gespinstmotte nicht unkontrolliert ausbreitet.

Die Stadt Emden bittet daher um Verständnis und betont: Es besteht kein Grund zur Sorge – es handelt sich nicht um den Eichenprozessionsspinner. Für Rückfragen steht die Stadtverwaltung gern zur Verfügung.