Die Stadtverwaltung verfolgt weiter das Ziel, das Freibad Borssum in der anstehenden Schwimmbadsaison zu den Sommerferien zu eröffnen. Dies ist auch wichtig, um zum Abschluss der Sanierungsarbeiten in den aktiven Betrieb und nicht etwa in die Winterpause zu gehen. Durch den Betrieb des Bades kann final überprüft werden, ob alle Arbeiten korrekt ausgeführt wurden.
In der vergangenen Woche wurde die Verwaltung durch das zuständige Planungsbüro informiert, dass entgegen deren ursprünglicher Planung, eine Sanierung der Filteranlagen nicht wirtschaftlich durchzuführen ist. Es wurde die klare Empfehlung nach Inaugenscheinnahme durch die Fachfirma ausgesprochen, die Filteranlage vollständig zu erneuern. Die neue Anlage sowie der Rückbau und die Entsorgung der alten Anlage führen zu Mehrkosten in Höhe von 190.000 Euro.
Um den Bauzeitenplan und damit die Eröffnung im Sommer einhalten zu können, ist eine schnelle Auftragsvergabe unerlässlich. Daher informierten Stadtrat Volker Grendel und die zuständigen Mitarbeitenden aus dem Fachdienst Schule, Bildung und Sport noch am Montagnachmittag die Vertreter*innen der Ratsfraktionen über den aktuellen Stand. Am Dienstagabend, den 21. März 2023 wird es eine Sitzung des Verwaltungsausschuss geben, bei der über die überplanmäßige Ausgabe für die Sanierung des Bades entschieden werden soll.
Gegenstand dieses Beschlusses sind auch Mehrausgaben (sogenannte Nachträge oder Preissteigerungen), die im Rahmen des ersten Förderantrages entstanden sind. Aus den vergebenen Arbeiten ergeben sich nunmehr Mehrkosten in Höhe von 175.000 Euro, die im Rahmen des Gesamtprojektes nicht mehr eingespart werden
können. Die Nachträge sind im Wesentlichen durch die Entsorgung von Asbestrohren, für die Aufbereitung der Rutsche und die Vorbereitung der Beckenwände nach dem nötig gewordenen vollständigen Entfernen der Fliesen, entstanden.
Beide Positionen machen zusammen einen Mehrbedarf von 365.000 Euro aus. Aufgrund der Erfahrungen im bisherigen Bauverlauf, den derzeit schwierigen Rahmenbedingungen in der Bauwirtschaft und den weiterhin hohen Baupreisen wird zudem ein Puffer von 35.000 Euro eingeplant.
Dieser Betrag entspricht dem Prozentsatz der Mehrkosten bisher in diesem Projekt, die im Rahmen der mittlerweile mehr als dreijährigen Planung- und Bauzeit trotz sehr enger Begleitung und Controlling des Projektes „Freibad Borssum“ entstanden sind. Nunmehr ist noch ein Gewerk (Durchschreitemulden) auszuschreiben.
Damit besteht neben dem Risiko von weiteren Unvorhersehbarkeiten nur noch für diese Position ein Risiko ob des Preises.
Die überplanmäßigen Ausgaben liegen somit insgesamt bei 400.000 Euro.
Rückblick
Das Freibad Borssum wird nach dem Beschluss des Rates seit dem Jahr 2020 saniert. Möglich ist dies auch durch zwei Förderungen aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend und Kultur“. Die beiden Fördermittelbescheide (FMB) weisen auf Basis der förderfähigen Kosten in Höhe von 2.134.324,97 Euro (FMB1) und 1.184.351,84 Euro (FMB2) eine Förderquote von 45 % aus. Bei einer Gesamtbewilligungssumme von 3.318.676,81 Euro beträgt die Fördersumme 1.493.404,56 Euro.