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Der niedersächsische Integrationspreis geht nach Emden

Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, haben am Montag in Hannover gemeinsam mit der Jury den Niedersächsischen Integrationspreis 2019 vergeben. Der Preis steht unter dem Motto „Integration in Bewegung – Flüchtlinge mitten im Sport, mitten im Leben“ und ist mit insgesamt 24.000 Euro (vier Mal je 6.000 Euro) dotiert. In diesem Jahr wurde der Preis bereits zum zehnten Mal vergeben.

Die von der Jury ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger können durch ihr besonderes Engagement und ihre Aktivitäten mit außerordentlich gelungenen Ansätzen andere Akteure dazu inspirieren, ähnliche Aktivitäten und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Gleichzeitig stehen sie stellvertretend für viele Vereine, Verbände, Initiativen und Institutionen mit ähnlichen Projekten. Neben Doris Schröder-Köpf gehörten Pastor Henning Busse sowie Nariman Hammouti-Reinke, Sabina Kaluza, Mirko Slomka, Pablo Thiam und Andreas Toba der Jury an. Die Jury hat aus über 160 Bewerbern, vier Gewinner ausgewählt.

Einer der vier Preise ging nach Emden an den Stadtsportbund und der Initiative Yougend Integrate. Der Stadtsportbund hat gemeinsam mit der Freiwilligenagentur das Projekt „Sportpartnerschaften“ entwickelt und zusammen mit zahlreichen Sportvereinen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern erfolgreich durchgeführt. Im Rahmen des Projektes fanden viele Aktivitäten statt. So wurden beispielsweise Emder Bürgerinnen und Bürger mit geflüchteten Menschen zusammengeführt und sind gemeinsam ihrem sportlichen Hobby nachgegangen. Zudem gab es Sportangebote in der damaligen Notunterkunft und es fanden Schwimmkurse für geflüchtete Menschen statt. Darüber hinaus hat sich auch eine Fußballgruppe für behinderte und nichtbehinderte Kinder gegründet und es fanden die Je-ka-mi-Inklusionsfußballturniere statt. In den vergangenen Jahren haben hier jeweils über 250 Menschen mit und ohne Behinderung, sowie mit und ohne Fluchterfahrung teilgenommen. Das Je-ka-mi-Turnier findet am 27. September diesen Jahres bereits zum dritten Mal statt.

Einen großen Anteil am Gewinn des Integrationspreises haben dabei auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Initiative Yougend Integrate geleistet. Sie veranstalten auch weiterhin den monatlichen Aktionstag, der jugendliche Flüchtlinge, die ohne Begleitung nach Deutschland gekommen sind, vor allem mit gleichaltrigen Emdern zusammenbringt. Aus der Initiative hat sich mittlerweile auch eine Lerngruppe gebildet, die mit großem Engagement versucht, die schulischen Defizite der Jugendlichen zu beseitigen.

„Die Initiative aus Emden nutzt den Sport in der bestmöglichsten Art und Weise und leistet für die Gesellschaft etwas unglaublich Wertvolles – ein Gemeinschaftsgefühl. Integration kann schließlich nur funktionieren, wenn wir offen und fair aufeinander zugehen und uns die Hand reichen. Ich freue mich, dass wir uns für die vorbildliche Arbeit von Yougend Integrate und des Stadtsportbundes ausgesprochen haben“, sagte Mirko Slomka bei seiner Laudatio. 

Einige Wochen vor der Preisverleihung war ein Filmteam aus Hannover angereist, um einen Einspielerfilm über die geleistete Arbeit in Emden zu drehen. Diesen Film kann man sich unter folgendem Link angucken.

Einspielerfilm

Für alle Beteiligten war die Preisverleihung eine würdige Veranstaltung und Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit.

Weiterhin werden noch ehrenamtliche Personen gesucht, die bei dem Projekt mitwirken möchten, z.B. als Sprach- und Lernpate oder als Sportpartner. Interessenten können sich an die Freiwilligenagentur Emden, Tel. 0 49 21/87 1644 oder E-Mail: duebbelde(at)emden.de melden.

Foto oben: v.l.n.r.
Mecki Boom, Rainer Spiewack, Franziska Petzold, Javad Ghiyasi, Eun-Heui Chae, Mirko Slomka, Lisa Bruckmann, Erika Bastan, Sven Dübbelde, Mohammad Alipoor, Helga Kruse 

Foto unten:
Mirko Slomka, Hans-Jürgen Wehmhörner, Doris Schröder-Köpf, Stephan Weil

Fotograf: Herr Kai-Uwe Knoth