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Sanierung Trogstrecke: Sachstand - Oktober 2020

Rückblick
Die Sanierung des Troges läuft bis dato nach Plan: Nach der Entfernung der Betonkappen konnte bereits ein großer Teil der Wände gestrahlt und damit deren Risse und Fugen gereinigt und freigelegt werden. Die weiteren Arbeiten an den Stahl- und Betonwänden können somit wie geplant fortgesetzt werden. Nach Entfernung der Asphaltschichten und der verschiedenen Dichtungsbahnen sowie
dem Ausbau des Fugenmaterials in den Querfugen liegt nunmehr auch der eigentlich als Wanne ausgebildete Betonkörper frei.
Nachdem der Beton freigelegt worden ist, konnte festgestellt werden, dass sich die Ausbildung der Querfugen völlig anders darstellt, als es die Planungs- und Abrechnungsunterlagen aus den 70er-Jahren aufzeigen. Durch die damals fehlerhaft ausgeführten Arbeiten sind offenbar Schubspannungen entstanden. Diese hatten zur Folge, dass der Beton auf nahezu ganzer Fläche Längsrisse mit einer Gesamtlänge von etwa 1.000 m aufweist. Diese Risse sind teilweise auch wasserführend.

In einer unverzüglich anberaumten Videokonferenz mit dem technischen Planungsbüro Grassel wurden die Ausführung der Fugen und die Rissbildung ausführlich diskutiert. Fazit ist, dass offenbar schon bei der Herstellung der Betonwanne in den 70er-Jahren diese Bauschäden aufgetreten sind. Die durch die unfachmännisch starr ausgebildeten Querfugen entstandenen Längsrisse sind seinerzeit bereits zum Großteil verpresst worden. Dokumentiert wurde dies damals jedoch nicht. Diese mangelhafte Ausführung konnte bei der vor der Ausschreibung erfolgten Schadensuntersuchung nicht festgestellt werden.

Ausblick
Der Lösungsansatz für die Sanierung der Längsrisse sieht vor, dass diese in einem technischen Verfahren mit einer Epoxid-Harz-Mischung verpresst werden. Die Querfugen werden bis auf die letzten 10 cm freigelegt. Anschließend wird ein elastisches Acrylgel in die Fuge eingearbeitet. Im oberen Bereich werden die Fugenflanken mit Beton neu aufgebaut, ein neues Dichtungsband eingelegt und abschließend mit elastischem Vergussmaterial abgedichtet. Damit können Schubspannungen in Zukunft relativ eindeutig ausgeschlossen werden.

Aufgrund dieser neuen, nicht vorhersehbaren Situation ist davon auszugehen, dass die ursprünglich für den Winter geplante temporäre Öffnung des Trogs für den Verkehr, nicht mehr realisierbar ist. Ohne die Sanierung der Risse und Querfugen kann die freigelegte Betonwanne nicht befahren werden. Es ist jetzt das Ziel, mit der Verpressung der Längsrisse und der Aufarbeitung der Querfugen schnellstmöglich zu beginnen. Dafür sind grundsätzlich Temperaturen von 5 °C erforderlich. Daher ist bisher nicht absehbar, zu welchem Zeitpunkt die Arbeiten abgeschlossen sein werden.