Nach Gesprächen zwischen der Deichacht Moormerland, den Deichschäfern und dem Oberbürgermeister wurde nunmehr ein Weg gefunden, den binnendeichs gelegenen Deichverteidigungsweg ganzjährig zu nutzen. Somit können Fußgänger*innen und Radfahrer*innen künftig das ganze Jahr vor oder hinter dem Deich entlang zwischen Gandersum und dem Emder Außenhafen verkehren.
Der Außendeichweg am Naturschutzgebiet Petkumer Deichvorland derselben ist, wie bisher zwischen dem 1. Juli und dem 30. September zugänglich.
Der Binnendeichweg zwischen Petkum und Gandersum kann bereits seit längerem ganzjährig passiert werden. Geregelt wird dies über einen Vertrag der Stadt Emden mit der Moormerländer Deichacht. Der Außendeichweg derselben Strecke sowie der Weg zwischen den Emder Stadtteilen Petkum und Jarßum war bisher nur zwischen dem 1. Juli und dem 30. September zugänglich. Zwischen dem Petkumer Siel bis Jarßum war der Weg durch Pfosten versperrt. Bisher war es nicht möglich, die Strecke zwischen dem 1. Oktober und dem 30. Juni zu nutzen. Passanten und Radfahrende mussten bisher über einen wenig attraktiven Umweg an der Landstraße weiter Richtung des Emder Außenhafens fahren.
Auf Antrag der FDP-Fraktion des Emder Rates wurden nun erneut Gespräche zwischen der Stadtverwaltung, den Deichschäfern und der zuständigen Deichacht Moormerland geführt. Der Bau- und Entsorgungsbetrieb der Stadt Emden hatte im Nachgang zu diesen Gesprächen, gemeinsam mit der Deichacht die vorbereitenden Aufgaben umgesetzt. So wurde beispielsweise die Weide für die Schafe eingezäunt und es wurden Leitungen für die Wasserversorgung umgelegt. Auch künftig wird sich der BEE mit der Deichacht um die Unterhaltung des Bereichs kümmern.
"Ich freue mich, dass wir gemeinsam den Knoten durchschlagen konnten und den Weg frei gemacht haben. Ich bin sehr dankbar, dass die Deichacht Moormerland und die Deichschäfer der Öffnung zugestimmt haben. Nun können Besucher*innen ganzjährig die wunderschöne Natur am Emsdeich erleben. Für den nachhaltigen Tourismus in unserer Region ist das ein großer Gewinn", so Oberbürgermeister Tim Kruithoff.
"Der Küsten- und Naturschutz ist für unsere Region von herausragender, lebenswichtiger Bedeutung. Mit der Öffnung des Weges machen wir ihn nun für alle sichtbar.“, meint Oberdeichrichter Heiko Albers.
Insgesamt hat der Rat der Stadt Emden für diese attraktive Fahrradroute Mittel von 30.000 Euro für den Zaunbau zur Verfügung gestellt. "Die Schafe tragen als Deichpfleger wesentlich dazu bei, dass wir sicher vor Sturmfluten hinter dem Deich leben können. Es ist darum die Aufgabe von uns allen, dafür zu sorgen, dass die Schafe durch unser Handeln nicht gefährdet werden", meinen die Schäfer Jann Westermann und Menno Liebich. Die Einzäunung war den Deichschäfern, sehr wichtig.
Das Mitführen von Hunden ist grundsätzlich auf Deichen in Niedersachsen verboten; an touristisch erschlossenen Deichabschnitten ist das Betreten aber mit striktem Leinenzwang möglich. Die Anwesenheit von Hunden auf den Deichen ist aus mehreren Gründen kritisch: Schafe geraten als Fluchttiere schnell in Panik, wenn sie die Vierbeiner erblicken. Vor allem trächtige Muttertiere sind gefährdet, weil es zu Frühgeburten oder einem Verlammen kommen kann. Sind Hunde dann auch noch nicht angeleint und jagen die Schafe, kann es zu hohen Schäden kommen. Gefährlich sind auch Krankheitserreger im Hundekot für Schafe. Deshalb dürfen Hunde auch dann nicht unangeleint auf das Deichgelände (Deiche, Deichverteidigungsweg, Treibselräumweg und Vorland), wenn keine Schafe in Sicht sind. Ebenso ist hier die Mitnahmepflicht für Hundekot streng zu beachten.
Gefahren drohen auch für die Deichsicherheit, wenn Hunde Löcher in die Grasnarbe wühlen. Jedes Loch in der Deichoberfläche ist ein möglicher Angriffspunkt bei Sturmfluten, weil die heranbrechenden Wellen derartige Löcher ausspülen und im schlimmsten Fall einen Deichbruch zur Folge haben können.
Daher bitten die Stadt Emden, die Deichacht Moormerland und die Deichschäfer um folgende Punkte:
- Hunde dürfen niemals unangeleint auf das gesamte Deichgelände
- Meiden Sie mit Ihrem Hund die Nähe der Schafherden
- Hundekot muss ausnahmslos mitgenommen werden
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund nicht wühlt oder gräbt
- Sprechen auch Sie als Besucher Hundebesitzer auf die Leinenpflicht an, wenn Sie Tiere frei laufen sehen.