Oberbürgermeister Tim Kruithoff empfing am Samstag, den 25. Mai 2024, mehr als 70 Mitglieder der "Emdenfamilie" im Rummel des Rathauses. Sie sind Nachfahren der Mannschaft des Kleinen Kreuzers SMS Emden. In Fortsetzung der jährlichen Treffen der Mannschaftsmitglieder der SMS Emden und zur Pflege von Freundschaften treffen sich die Mitglieder der "Emdenfamilie" einmal im Jahr an wechselnden Orten. Nach 20 Jahren war wieder die Stadt Emden Ziel des Treffens.
Fregattenkapitän Sebastian Lehmann-Dowal, Kommandant der erst vor einem Jahr getauften Korvette "Emden" (die „Emden VI“), stellte der "Emdenfamilie" am Freitagabend sein Schiff in einem Vortrag vor.
Emden war bereits mehrere Male Patenstadt von Marineschiffen gleichen Namens. Diese Tradition begann mit dem Kleinen Kreuzer „SMS Emden“ der kaiserlichen Marine („Emden I“). Der Kreuzer führte unter seinem letzten Kommandanten Karl von Müller auf sich allein gestellt im Indischen Ozean einen erfolgreichen Guerillakrieg gegen die übermächtige britische Marine. Aufgrund der ritterlichen Behandlung der gegnerischen Gefangenen wurde das Schiff zum Mythos und auch als "Gentleman-of-War" bezeichnet. Im November 1914 wurde die SMS Emden vom technisch überlegenen australischen Kreuzer HMAS Sydney gestellt und zerstört. Es gelang Kapitän von Müller, das Schiff vor Cocos-Keeling Island auf ein Riff zu setzen und dadurch viele Mitglieder der Mannschaft zu retten. Die Überlebenden erhielten die Erlaubnis, den Namenszusatz "-Emden" an ihren Familiennamen anzufügen und Karl von Müller wurde 1919 Ehrenbürger der Stadt Emden.
Fotos: Flottillenadmiral a. D. Henning Bess, Enkel des 1. Offiziers der SMS Emden Hans Bess und heutiges Oberhaupt der Emdenfamilie mit Oberbürgermeister Tim Kruithoff und die Emdenfamilie.