Emdens neues Gesicht zeigt sich 

Die Veränderung des Einkaufsverhaltens, die Mobilitätswende, Klimafolgenanpassung und weitere Themen beschreiben den Strukturwandel und die veränderten Rahmenbedingungen denen sich Innenstädte in ganz Deutschland ausgesetzt sehen. 

Rat und Verwaltung der Stadt Emden haben sich daher auf den Weg gemacht, diesem Strukturwandel strategisch zu begegnen und die Innenstadt langfristig zu entwickeln. Das Zielbild ist die flexibel nutzbare Erlebnisstadt mit einem Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Kultur, Veranstaltungen und einer hohen Aufenthaltsqualität für lange Verweildauern im Herzen der Stadt – für Jung und Alt, Einheimische und Gäste unserer Stadt. Künftig soll mehr Raum für Natur und grüne Flächen geschaffen werden. Aspekte wie Barrierefreiheit sowie Familienfreundlichkeit stehen im Fokus. Durch zusätzliche Plätze zum Verweilen soll Emden zu einem attraktiveren Ort werden.

Nach der Umsetzung erster Maßnahmen (u. a. Sanierung Umgestaltung Neuer Markt, Zwischen beiden Sielen) läuft die Planung und die Neugestaltung des Bereichs vom Agterum bis rund um den Delft bereits seit Monaten auf Hochtouren. Jetzt ist endlich der Moment gekommen, wo „Emdens neues Gesicht“ erstmalig öffentlich vorgestellt werden kann. Damit wird für alle sichtbar, was bisher nur eine Vision und temporäre Gestaltung gewesen ist. Vorangegangen waren eine Testphase sowie eine europaweite Ausschreibung eines versierten Planungsbüros, welches durch Rat und Verwaltung ausgewählt wurde. 

Sieben Leitlinien beschreiben die Vision der Emder Innenstadt der Zukunft. Diese, sowie die Pläne für Emdens neues Gesicht, lassen sich ab dem 29. Januar 2025 um 13 Uhr auf sechs Ausstellungstafeln entdecken, die auf dem Rathausplatz (am Stadtgarten) aufgestellt sind. Mit den neuen Plänen, flankiert durch weitere Maßnahmen (u. a. Parkraummanagementkonzept), macht die Emder Innenstadt einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Dies sind die Leitlinien:

1)    Damit die Emder Innenstadt zum Erholungsort wird.
Um Emden noch lebenswerter zu machen, sollen mehr Flaniermeilen, mehr Natur und mehr Orte für eine kleine Auszeit zwischendurch entstehen.
2)    Damit alle mehr vom Wasser haben.
Es sollen mehr Plätze direkt am Wasser geschaffen werden – mit attraktiven Freizeitmöglichkeiten und spannenden Erlebnisangeboten.
3)    Damit alle Kinder sicher spielen können.
Emden soll zu einem Ort werden, an dem Kinder gut aufgehoben sind und sich wohlfühlen. Mit mehr Spaß und weniger Stress.
4)    Damit niemand mehr aufgehalten wird.
Emden soll barrierefrei werden, sodass alles für alle gut erreichbar ist.
5)    Damit Emden nachhaltig schöner wird.
Es soll mehr Platz für Natur in der Stadt geschaffen werden, um für ein besseres Stadtklima zu sorgen. Das trägt zu mehr Lebensqualität und Abkühlung in den immer heißer werdenden Sommermonaten bei.
6)    Damit die Innenstadt zum Lieblingstreffpunkt wird.
Der Platz rund um den Delft soll zu einem Ort der Begegnung werden. Mit mehr Raum für Kultur und Freizeitangebote rund ums Wasser.
7)    Damit Emden fahrradfreundlicher wird.
Es soll eine gesündere Mobilität entstehen und Fahrrädern mehr Raum gegeben werden. Durch sichere Fahrradwege und zusätzliche Stellflächen.

Emderinnen und Emder sollen weiterhin aktiv mit einbezogen werden. Im Frühjahr wird es gepflasterte Probeflächen und verschiedene Stadtmöbel zum Probesitzen geben. Alle Emder Haushalte werden zuvor postalisch eingeladen, ihre Meinungen zu diesen Testflächen mitzuteilen. Für 2026 ist dann, im Wesentlichen durch Städtebaufördermittel, die bauliche Umsetzung der Neugestaltung geplant, d. h. ab dann nimmt Emdens neues Gesicht begreifbare Formen an.

Warum diese Umgestaltung wichtig ist
Die Emder Innenstadt ist das Herz der Stadt. Sie schafft Identität, verbindet Menschen und lädt zum Verweilen ein. Doch in den letzten Jahren hat sie an Attraktivität verloren. Darauf reagieren Rat und Stadtverwaltung entschlossen: Mit einer visionären Planung soll die Innenstadt nicht nur moderner und lebenswerter werden, sondern auch ihre Rolle als zentralen Treffpunkt wieder stärken.

Ziel der Umgestaltung
Die Vision ist klar: Eine Innenstadt, die alle Generationen anspricht, die Natur und urbanes Leben miteinander verbindet und in der sich sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Besucherinnen und Besucher wohlfühlen.

Die Entwürfe: Ein erster Blick in die Zukunft
Ab dem 29. Januar 2025 um 14 Uhr können sich alle Interessierten einen Eindruck von den neuen Planungen verschaffen. Auf sechs Ausstellungstafeln auf dem Rathausplatz werden die ersten Entwürfe des renommierten Landschaftsarchitekturbüros Lohaus, Carl, Köhlmos aus Hannover präsentiert. Die Entwürfe zeigen, wie der Bereich vom Agterum über die Neutorstraße entlang des Delfts bis zum Hafentorplatz umgestaltet werden.

Schwerpunkte der Entwürfe
•    Mehr Grünflächen: Der Anteil an naturnahen Flächen wird erhöht, um das Stadtklima zu verbessern und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Schattenspendende „Zukunftsbäume“ und pflegeleichte Staudenbeete unterstützen ein angenehmes Mikroklima.
•    Barrierefreie Gestaltung: Rampen und Übergänge sorgen dafür, dass alle Bereiche der Innenstadt für alle Menschen zugänglich sind.
•    Aufwertung des Delfts: Neue Sitzstufen, Stege und Zonen für Freizeit und Begegnung machen das Wasser erlebbar.
•    Nachhaltigkeit: Materialien und Baumarten werden mit Blick auf Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgewählt.

Historische Einbettung und behutsame Umgestaltung
Die Planer haben großen Wert darauf gelegt, die Geschichte und den Charakter der Emder Innenstadt zu respektieren. Historische Elemente wie Brüstungen und Treppen bleiben erhalten, während neue Wege und Verbindungen geschaffen werden. Kultobjekte, die als Alleinstellungsmerkmale gelten – wie die Fischbude am Hafentor – behalten ihren Platz. Die bedeutenden Orte wie der Hafentorplatz, der Stadtgarten und der Vorbereich des Apollo-Theaters inklusive neuer Stigtanlage werden hervorgehoben und miteinander vernetzt.

Bürgerbeteiligung im Fokus
Die Neugestaltung der Emder Innenstadt ist ein Gemeinschaftsprojekt. Daher werden die Bürgerinnen und Bürger, die Beiräte für Senioren und Menschen mit Teilhabeeinschränkung sowie die Wirtschaft intensiv eingebunden. Neben den Entwürfen werden im Frühjahr Musterflächen und Stadtmöbel zum Probesitzen und Testen bereitgestellt. Alle Emder Haushalte erhalten hierzu eine Einladung, um ihre Meinung einzubringen und die Planungen aktiv mitzugestalten. Wie Oberbürgermeister Tim Kruithoff betont: „Dann ist die Schwarmintelligenz gefragt. Nur gemeinsam können wir die beste und schönste Lösung für das künftige Gesicht unserer Innenstadt finden.“

Wirtschaftliche Chancen
Die Neugestaltung bringt auch neue Möglichkeiten für Gastronomie, Einzelhandel und Immobilienbesitzer. Eine attraktivere Innenstadt bedeutet mehr Besucherinnen und Besucher, steigert die Kundenfrequenz und erhöht den Wert der Immobilien. Auch hier werden wir aktiv auf die genannten Personenkreise zugehen und beispielweise erläutern, wo von vornherein Außenterrassen für die Gastronomie berücksichtigt werden sollen oder wie die Stadt die Sanierung der eigenen Immobilie fördern und begleiten kann.

Weitere Informationen und Pläne finden Sie auch auf www.emden.de/zukunftinnenstadt