Emder Jugendliche treffen die Sozialministerin

Drei Emden Jugendliche mit Fluchthintergrund - Saddam (14), Silvin (12) und Marea (15) - sind am vergangenen Freitag zusammen mit Ali Mustafa und Griet Alberts vom Fachdienst Gemeinwesen nach Cuxhaven gefahren. Sie hatten die Gelegenheit im Rahmen eines Bürgerinitativtreffens, das die LAG Niedersachsen (Landesarbeitsgemeinschaft für soziale Brennpunkte) organisiert hatte, die niedersächsische Sozialministerin Daniela Behrens zu treffen. Es wurden relevante Fragen zum Thema Integration in Emden und in ganz Niedersachsen in einem Gruppengespräch besprochen. 

Ministerin Behrens verdeutlichte in diesem Gespräch wie dankbar sie für die zahlreichen in Emden durchgeführten Projekte sei. Ali Mustafa berichtete beispielsweise über Integrationslotsen, Impulspatenschaften, Kulturen im Saal und die Sprachcafés, die in Port Arthur/Transvaal und auch in der Innenstadt schon erfolgreich laufen. Dabei betonte er, dass solche Projekte einen großen Beitrag zur nachhaltigen Integration leisten, in dem sich Menschen unterschiedlichsten Kulturen mit Respekt, Offenheit und Toleranz treffen, sich kennenlernen und von- und miteinander lernen. Ali Mustafa und Griet Alberts konnten ein gutes Bild von Emden zeichnen, und aufzeigen, wie nachhaltige Integration hier geleistet wird.

An einer Stelle besteht jedoch erheblicher Handlungsbedarf, das berichteten die drei Jugendlichen. Sie erzählten von ihrer größten Herausforderung. Sie erzählten der Ministerin eindringlich und emotional vom fehlenden DAZ/DAF-Unterricht (Deutsch als Zweit- beziehungsweise Fremdsprache) an den Schulen. Ohne Deutschunterricht an den Schulen - extra DAZ-Klassen gibt es nicht und Lehrer*innen können diesen im regulären Schulbetrieb nicht mitleisten - haben Sie keine Chance. Weder in schulischer noch später in beruflicher Hinsicht. Saddam berichtet, dass er ohne Sprachkenntnisse auch keine Freunde fände. Marea und Silvin erzählten auch, wie gerne sie besser deutsch können würden, um sich später ihre Berufswünsche zu erfüllen. Dies sei für sie extrem wichtig.  

Ministerin Behrens sagte - auch im Hinblick auf die derzeitige Ukraine-Krise - sei dies bei ihr angekommen. Den Deutschunterricht betreffend müsse in Emden und ganz Niedersachsen etwas getan werden. Die Ministerin versprach, dass entweder sie oder Kultusminister Grant Hendrik Tonne diese Thematik bei einem Besuch in Emden vertiefen werden. Mit diesem Versprechen im Gepäck trat die Emder Gruppe zufreiden den Heimweg nach Emden an.