Erste Klausurtagung zur Gesundheitsversorgung

Am 3. Dezember 2024 fand die erste Klausurtagung des Emder Stadtrates zur Gesundheitsversorgung statt. Dieses neue Format wurde auf Wunsch insbesondere der kleineren Fraktionen eingeführt, die nicht im Aufsichtsrat der Trägergesellschaft vertreten sind, um umfassend über die Entwicklungen an den Standorten Aurich, Emden und Norden informiert zu werden.

Die Klinikstandorte Emden und Aurich verzeichneten im Jahr 2024 ein signifikantes Leistungswachstum, das sich auch in den Hochrechnungen für das Jahresergebnis widerspiegelt. Diese positive Entwicklung ist bemerkenswert, da die Vergütungshöhen für Krankenhausleistungen nach dem Landesbasisfallwert weiterhin nicht auskömmlich sind. Dirk Balster, Geschäftsführer der Klinik-Trägergesellschaft, und Tilman Winkler, Krankenhausdirektor des Klinikums Emden, stellten in der Sitzung die wesentlichen Erfolgsfaktoren dar: strukturell-organisatorische Maßnahmen, beispielsweise in der Gastroenterologie, personelle Wieder- und Neubesetzungen sowie die hohe Motivation und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung war auch der aktuelle Stand des Bauprojekts Zentralklinik ein zentrales Thema der Sitzung. Die vorläufige Hochrechnung für das Jahresergebnis des Klinikums Emden zeigt mit Stand September ein Ergebnis, das rund 0,4 Millionen Euro besser als geplant und 3,3 Millionen Euro über dem Vorjahresergebnis liegt. Dennoch gibt es weiterhin 

Potenzial zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. „Es ist entscheidend, dass wir die strategische Leistungsentwicklung vorantreiben und gezielt in die bestehenden Klinikstandorte investieren, um uns auf die künftigen Anforderungen der Zentralklinik vorzubereiten“, betonte Geschäftsführer Balster. Für 2025 sind im Klinikum Emden weitere strategische Maßnahmen geplant, darunter der Ausbau einer eigenen gefäßmedizinischen Sektion sowie die Stärkung der endoprothetischen Kapazitäten.

Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff zeigte sich zuversichtlich: „Die positive Leistungsentwicklung der Emder Klinik zeigt eindrucksvoll, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die Gesundheitsversorgung unserer Stadt und der Region zukunftssicher aufzustellen. Es ist unser gemeinsames Ziel, die Strukturen der bestehenden Standorte weiter zu stärken, um eine bestmögliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen – sowohl heute als auch in der Zentralklinik von morgen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, die Rahmenbedingungen für Fachkräfte zu verbessern und in modernste Infrastruktur zu investieren.“

Dr. Torsten Stein, Chefarzt der Kardiologie in Aurich, und Prof. Dr. Thomas Büttner, Chefarzt der Neurologie in Emden, erläuterten in Fachvorträgen die Relevanz ihrer akutmedizinischen Tätigkeitsfelder und betonten die Vorteile einer Zentralisierung der medizinischen Angebote. Diese werden in der gemeinsam von der Stadt Emden und dem Landkreis Aurich geplanten Zentralklinik in Uthwerdum realisiert.

Nach dem Spatenstich für das Großprojekt Zentralklinik am 18. November, bei dem Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi einen weiteren Fördermittelbescheid über 110 Millionen Euro übergab, laufen die Arbeiten am Bau zügig an. Der nächste Meilenstein ist die Vergabe der Rohbauleistungen. „Der ambitionierte Zeitplan für die Übergabe des Gebäudes bleibt mit 2029 bestehen“, erklärte Geschäftsführer Balster.

Die nächste Klausurtagung des Stadtrates ist für das Jahr 2025 geplant. Neben den Berichten aus den Kliniken soll ein weiterer Schwerpunkt thematisiert werden.