Festspielhaus am Wall und Freibad Borssum

Das Foyer des Festspielhauses

Mit dem Festspielhaus am Wall und dem Freibad Borssum werden in diesem Jahr zwei herausragende bauliche Projekte in Emden fertiggestellt. Aufgrund verschiedener Hindernisse sowie der Auswirkungen der allgemeinen weltpolitischen Lage auf die derzeitigen Marktlage, verzögern sich jedoch beide Fertigstellungen. 
 
Festspielhaus am Wall 
Seit dem Richtfest im August 2022 schreiten die Bauarbeiten am neuen Festspielhaus am Wall weiter voran und Emdens neue gute Stube für Veranstaltungen nimmt immer mehr Gestalt an (siehe Fotos von der Baustelle). Die Fertigstellung des Festspielhauses am Wall war für den 26.03.2023 anvisiert, so die Prognose im August 2022. Dieser Termin ist leider nicht mehr zu halten, weil im Zuge der Gasmangellage die Großlieferanten für das Spezialglas, das für die Eingangsfassade benötigt wird, nicht liefern konnten, so dass der Fassadenbauer sich kurzfristig um einen anderen Lieferanten bemühen musste. Dadurch konnte auch die energetische Prüfung des Musterglases nur mit Verzug durchgeführt werden (Voraussetzung für die Fördermittel im Rahmen der energetischen Sanierung). Folgearbeiten im Foyer, wie u. a. die Fußbodenheizung und Estrich, die bereits terminiert wurden, konnten wegen der nicht geschlossenen Gebäudehülle nicht durchgeführt werden. Sie verschieben sich entsprechend nach hinten und müssen mit den bauausführenden Gewerken neu terminiert werden. Da die Auftragsbücher der Firmen voll sind, müssen die Firmen schauen, wie sie die Verschiebung in ihren Planungen unterbringen.  
 
Bislang wurden alle Kellerräume und Toilettenanlagen entkernt und die Treppenanlage montiert. Das Dach vom Saal wurde entfernt und neu eingedeckt, die neue Belüftungsanlage sowie die Leimbinder (Holzbalken, die das Dach tragen) wurden verbaut. Die alte geklinkerte Gebäudefassade ist saniert und die Saalbestuhlung befindet sich im Zulauf. Im Vorfeld fanden zudem Akustikplanungen, Akustikberechnungen sowie eine Simulation für den Saal statt. Die Dacheindeckung des Saales ist insgesamt hergestellt und die neuen rechtskonformen Stufen für die Saalbestuhlung mit Beton gegossen. Weitere Ausführungsarbeiten sind ebenfalls erledigt: 

  • Lichtkonzept Saal u. Foyer unter Berücksichtigung der Akustikelemente
  • Feinabstimmung der Sanitärbereiche (Elektro, Ausstattung, Farbkonzept)
  • Planung der Gastronomiebereiche (Tresentechnik, Kühlanlagen, Ausstattung)

 
Kosten Festspielhaus
Wie berichtet, wurden aus dem Förderprogramm "Touristische Infrastruktur" mit Bescheid vom 29.04.2020  Baumaßnahmen "Revitalisierung und Erneuerung des Festspielhauses am Wall" gemäß der Kostenberechnung in Höhe von 3.918.995,22 Euro mit 2.351.397,13 Euro von der NBank bezuschusst (Eigenmittel: 1.567.598,09 Euro ).
Aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurden für die energetische Sanierung des Festspielhauses am 12.11.2019 - 360.250,00 Euro - bewilligt. Das entspricht einem Fördersatz von 50 Prozent, also betragen die Eigenmittel der Stadt 360.250,00 Euro (Summe für energetische Sanierung = 720.500,00 Euro ).
Die Kostenberechnung für die Gesamtmaßnahme beläuft sich also auf insgesamt 4.639.495,22 Euro (bereits seit dem 12.11.2019). Es handelt sich um eine Gesamtbaumaßnahme von ca. 4,7 Mio. Euro, die aus zwei verschiedenen Fördertöpfen der NBank bezuschusst wird, da die jeweiligen Förderrichtlinien unterschiedliche Kostengruppen des Projektes berücksichtigen.
 
Freibad Borssum 
Mit der Enthüllung des Bauschildes zum Freibad Borssum begann im Februar 2022 die bauliche Umsetzung der Sanierung des Freibades Borssum. Aufgrund von coronabedingten Krankheitsausfällen und Lieferverzögerung und Minderleistung eines Gewerkes ist die Bauzeit um etliche Wochen in Verzug geraten. Die für Pfingsten 2023 geplante Eröffnung des Bades wird sich verschieben. Gleichwohl wird aber in jedem Fall noch in dieser Saison eine Eröffnung stattfinden können, so das zuständige Planungsbüro (Thalen Consult, Neuenburg). 
 
Die Sanierung des Umkleide- und Sanitärgebäudes inklusive Badeaufsicht hat inzwischen gute Fortschritte erzielt. Da die bisherige Heizungsanlage noch für die Versorgung des Edeka-Marktes benötigt wurde, musste die Entscheidung zum Umgang mit dem Schornstein, der Leckage aufweist, kurzzeitig zurückgestellt werden. Nachdem die Nutzung nun nicht mehr benötigt wird, kann über die umgangsweise mit diesem Problem unabhängig entschieden und die Dachsanierung damit zügig zum Abschluss gebracht werden. Die neue Raumaufteilung innerhalb des Gebäudes wurde erstellt. Der Einbau von Fenstern und Türen ist weitestgehend erfolgt; lediglich in Bereichen, in denen noch Vorarbeiten nötig sind, wurde die Umsetzung verschoben. Derzeit werden die vorher genannten Arbeiten fertiggestellt und die Gestaltung der Fassade geplant sowie Elektro- sowie die Heizungs- und Sanitärarbeiten durchgeführt.
 
Bislang wurden nach umfassenden Rückbauarbeiten im Beckenbereich und Gebäude sowie der Verkleinerung des Lehrschwimmbeckens, die Beckenköpfe beider Schwimmbecken gesetzt und die Beckeneinströmung fertiggestellt. Die Arbeiten an den Schwallwasserleitungen sind begonnen, jedoch auf Grund der aktuellen Witterungslage unterbrochen worden. 
 
Ebenfalls problematisch ist aktuell die Fertigstellung der Beckeninnenverrohrung. Hier erfolgte ein teilweise fehlerhafter Einbau. Aufgrund der niedrigen Temperaturen konnte die Korrektur des Einbaus der vorgefertigten Rohrelemente nicht erfolgen, da diese verklebt werden. Dies wiederum erfordert eine Verarbeitungstemperatur für den Kleber in Höhe von mind. 5 ° C, die ganztägig erreicht sein muss. Folglich ruhen diese Arbeiten seit Dezember. Infolge dessen verschieben sich die nachfolgenden Arbeiten (Aufbau des Beckenbodens und schließlich das Einbringen der Folie) entsprechend und können augenblicklich nicht konkret terminiert werden.
 
Die Erneuerung der Badewassertechnik im Rahmen des 2. Förderantrages konnte nach erfolgreicher Vergabe mit Auftragserteilung am 15.12.2022 innerhalb des Technik-Gebäudes begonnen werden.
 
Die Bauleitung strebt eine möglichst lückenlose Abstimmung zwischen den Gewerken an. Das Betreiberkonzept wurde gemeinsam zwischen Stadt Emden (Eigentümer des Bades) den Wirtschaftsbetrieben (Pächter), der GMF (Betriebsleitung) sowie dem Förderverein Freibad Borssum (ehrenamtliche Unterstützung), dem Stadtsportbund und dem Schwimmverein Neptun erstellt. Es besteht Einigkeit, dass das Freibad auf jeden Fall in der Saison 2023 eröffnet werden soll und kann.
 
Kosten Freibad
Über zwei Zuwendungsanträge zum Bundesprogramm Sanierung Kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur wurden bei Planungssummen von 2.134.324,97 Euro und 1.184.351,84 Euro Fördermittel in Höhe von 938.000,00 Euro und 532.958,33 Euro bewilligt. Die zugehörigen Eigenmittel betragen 1.196.324,97 Euro und 651.393,51 Euro. Über überplanmäßige Ausgaben wurden ergänzend Mittel im Umfang von 260.000,00 Euro zur Verfügung gestellt. Die Gesamtkosten für beauftragte Leistungen belaufen sich nach aktuellem Stand auf 3.582.607,98 Euro.