Gedenkveranstaltung

Ein beeindruckender Dokumentarfilm stand am Montag im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung der Stadt Emden anlässlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee vor 75 Jahren. Organisiert und geplant wurde die Veranstaltung in diesem Jahr von Schüler*innen der Berufsbildenden Schulen II Emden gemeinsam mit Schüler*innen des Polytechnischen Liceum Lodz in Polen. Knapp 600 Zuschauer - die meisten Schüler*innen - waren in das Neue Theater gekommen, um gemeinsam den Opfern des Holocaust zu gedenken. "Eine wirklich sehr würdige Veranstaltung. Ich bedanke mich herzlich bei allen Mitwirkenden für ihren großen Einsatz", sagte Oberbürgermeister Tim Kruithoff im Anschluss. 

Der Dokumentarfilm "Eine Reise nach Lodz - Gegen das Vergessen" porträtiert das Schüleraustauschprojekt der BBS II mit dem Polytechnischen Liceum Lodz in Polen. Der Filmemacher Ulrich Scholz begleitete mit seiner Kamera die deutschen und polnischen Schüler*innen bei ihren Besuchen in Emden und in Lodz. Er zeigt, wie sich die Schüler*innen im Staatsarchiv Lodz auf die Spurensuche nach den ostfriesischen Juden, die im Oktober 1941 in das Getto Litzmannstadt deportiert wurden, machen. Er begleitet die Schüler*innen auf ihren Weg zu den Gedenkstätten des Konzentrationslagers Auschwitz oder zu denen des Vernichtungslagers Kulmhof (Chelmo). Der Film erklärt wenig, stattdessen läßt er die Protagonisten zu Wort kommen und von ihren Eindrücken und Erlebnissen erzählen.

Ein eindrucksvoller Film und ein "filmisches Zeitdokument" über die heutzutage so bedeutsame Erinnerungsarbeit, die Oberbürgermeister Tim Kruithoff in seiner Rede hervorhob. "Ich bin als Oberbürgermeister dieser Stadt gleichermaßen froh und tief bewegt, dass sich dieser Erinnerungsarbeit viele Emderinnen und Emder angenommen haben und sie auf vielfältige Art und Weise in unserer Stadt Früchte trägt. (...) Die Erinnerung darf nicht enden - und dank des großartigen Einsatzes von vielen, vielen Menschen für diesen Film, aber auch für den intensiven Austausch zwischen Emden und Lodz, darf ich zum Abschluss mit voller Überzeugung sagen: Die Erinnerung wird nicht enden".