Gelege- und Kükenschutz - Hilfe für Wiesenvögel

Geschlüpfte Kiebitzküken

Sie heißen Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel, ostfriesisch nach ihren markanten Rufen auch Kievit, Greta und Tütje. Im Frühjahr legen sie ihre 4 Eier in eine kleine Bodenmulde feuchter Wiesen und bebrüten sie vier Wochen lang. Was früher gut klappte wird heute jedoch schwierig, wenn nicht fast unmöglich. Die Wiesen sind entwässert und können bereits im Frühjahr geschleppt, gewalzt und gegüllt werden, Silageernte ist meist schon ab Mai möglich. Kaum Überlebenschancen für die gut getarnten Gelege. "Fast alle Wiesenvögel sind inzwischen landes- und bundesweit akut vom Aussterben bedroht", betont Dr. Christian Federolf, Leiter des Fachdienstes Umwelt.

Die Untere Naturschutzbehörde im Fachdienst Umwelt der Stadt Emden engagiert sich daher mit Förderung des Landes und der EU seit 2010 den Gelege- und Kükenschutz in den drei Vogelschutzgebieten Emdens. Dabei werden möglichst viele Nester markiert, so dass die Landwirte sie bei ihren Arbeiten umfahren können. Das hat bisher in Kooperation mit der Landwirtschaft sehr gut funktioniert. 2020 wurden 136 Gelege geschützt, aus denen insgesamt fast 250 Küken schlüpfen konnten. 

Auch 2021 wird der Gelege- und Kükenschutz fortgesetzt. Alle Landwirte werden wieder um Mithilfe gebeten, vor allem bei der Suche nach den versteckten Nestern. Landwirte außerhalb der Schutzgebiete können sich ebenfalls beim FD Umwelt melden, wenn sie auf ihren Flächen Wiesenvogelnester entdecken. Aus einem stadteigenen Projekt erhalten sie ebenfalls Prämien, wenn sie die Nester bei der Bearbeitung nachweislich schonen.

Zusätzlich weist die Stadt nochmals darauf hin, dass noch bis zum 15. Juli der Leinenzwang für Hunde gilt. Freilaufende Hunde in den Meeden scheuchen Vögel auf und vertreiben sie von ihren Nestern, so dass die unbewachten Gelege schnell Beute von Rabenvögeln und Möwen werden. Regelmäßige Störungen durch Hunde können die Vögel sogar zur Aufgabe ihrer Brutgebiete zwingen. Helfen Sie daher mit, unsere Wiesenvögel vor dem Aussterben zu retten, indem Sie ihre Hunde anleinen, damit sie die Wege nicht verlassen. 

Ansprechpartner für den Gelege- und Kükenschutz in Emden sind die Untere Naturschutzbehörde des Fachdienst Umwelt der Stadt Emden sowie der Projektleiter Matthias Bergmann (0152-533 98 203) vom Büro für Ökologie und Landschaftsplanung in Aurich.

Foto: Matthias Bergmann (Projektleiter im GuK Stadt Emden).