Nachhaltige Mobilität
Vorwärts Richtung Zukunft
Unser Leben ist Bewegung: wir fahren zur Arbeit, gehen zur Schule, transportieren Waren und Güter. Insgesamt 21 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Emden entfielen bisher auf den Verkehr. Das Umsetzen einer nachhaltigeren Mobilität birgt folglich ein großes Klimaschutzpotenzial und gilt damit im „Masterplan 100 % Klimaschutz“ als wesentliches Handlungsfeld.
Emder Strategie im Handlungsfeld nachhaltige Mobilität
- Fuß‐ und Radverkehr fördern zur Seite des Nahmobiltätsmanagements
- Qualität und Quantität im ÖPNV ausbauen
- Zukunftsorientierte Technologien nutzen und ausbauen
- Mobilität verkehrsträgerübergreifend managen
- Güterverkehr umweltverträglicher gestalten
Der Radverkehr wird stadtraumübergreifend berücksichtigt. Zudem muss der ÖPNV klar erkennbar gestaltet und treibhausgasreduzierend um- und ausgebaut werden. Der schienengebundene Nahverkehr sollte mittel- bis langfristig ausgebaut werden. Klimafreundliche (Antriebs-) Technologien müssen beim (motorisierten) Individualverkehr forciert und die Verkehrsträger miteinander verknüpft werden (zum Beispiel durch Carsharing). Ebenfalls umweltverträglicher gestaltet werden muss der Güterverkehr. Dazu tragen eine verbesserte Logistik und moderne Technologien bei. Als Vorbild und sektorales Unterziel strebt die kommunale Verwaltung an, ihren Fuhrpark bis 2020 soweit auf E-Mobilität umzustellen, dass eine THG-Reduktion von 30 Prozent erreicht wird. Diese Umstellung wird auf Antrag vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zu 50 Prozent gefördert.
Deshalb beauftragte die Stadt Emden bei der Firma SHP Ingenieure/Hannover ein „Sektorales Gutachten Mobilität“ (SHP 2017), das eng verzahnt mit den Inhalten des „Masterplans 100 % Klimaschutz“ erstellt wurde. Es arbeitet heraus, dass Emden künftig den Umweltverbund (Rad-, Fuß- und Öffentlicher Personennahverkehr) weiter fördern muss. Dieser Maßgabe folgend wird der Fußverkehr bei der Stadtraumgestaltung stärker berücksichtigt und das Radwegenetz weiter ausgebaut werden müssen. In seiner Sitzung vom 28.05.2019 hat der Rat den „Masterplan 40% Radverkehr“ als Leitlinie für das weitere klimaschutzbezogene Handeln der Stadt Emden im Bereich des Radverkehrs beschlossen. Es wird mittelfristig eine Steigerung des Radverkehrsanteils um 12%-Punkte auf 40 % am Modal-Split angestrebt. Der Modal Split zeigt, wie sich die einzelnen Mobilitätsformen prozentual aufteilen.
Eine Auflistung der einzelnen Maßnahmen dieses Handlungsfelds finden Sie im „Masterplan 100 % Klimaschutz".
Emden nimmt Fahrt in Richtung Klimaneutralität auf - Verwaltung stellt acht geförderte VW E-Ups in den Dienst
Am Freitag, den 5. März 2021 hat die Stadt Emden acht VW E-Ups vom Autohaus Eihusen & Wilken aus Norden entgegengenommen. Die Fahrzeuge werden fortan ihren Dienst beim BEE, beim Fachdienst Finanzen, Abgaben und Stadtkasse und beim Fachdienst Informations- und Kommunikationstechnik, beim Fachdienst Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz sowie beim Gebäudemanagement verrichten.
Mit den acht neuen Autos gibt es nun insgesamt 17 Elektro-Fahrzeuge bei der Stadt Emden. Darunter ist ein Hybrid, fünf E-Golf, zwei ID-3 und ein Street-Scooter. Bei der europaweiten Ausschreibung im Jahr 2020 hatte sich Eihusen & Wilken durchgesetzt. Bedingt durch die Corona-Pandemie hatte sich jedoch die Auslieferung der Fahrzeuge um mehr als ein viertel Jahr nach hinten verschoben.
Ermöglicht wurde das Vorhaben durch eine 50%ige Sonderförderung im Rahmen des Programms „Masterplan 100% Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums (Förderkennzeichen: 03KP0010M, Bewilligungszeitraum: 01.01.2019 – 31.12.2020). Mit der Aufnahme der Stadt Emden in das Masterplan-Programm 2016 hat sich die die Stadt Emden verpflichtet, bis zum Jahr 2050 weitest gehende Klimaneutralität zu erlangen. Insbesondere das Handlungsfeld "Nachhaltige Mobilität" weist laut Masterplan ein hohes Klimaschutzpotenzial auf und nimmt daher in Emden eine Sonderstellung ein. So wurde bereits im August 2016 ein Beschluss im Verwaltungsausschuss der Stadt Emden herbeigeführt, der für die nächsten Jahre eine sukzessive Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf Elektromobilität vorsieht (s. VA-Beschlussvorlage 16/1934).
Bei der Erarbeitung des Masterplans in den Jahren 2016/17 wurde dies aufgegriffen und als sektorale Zielsetzung bzw. ausgewählte Einzelmaßnahme "Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf E-Technologie" (Maßnahme M-20) herausgearbeitet.
Nachdem bereits Anfang März 2020 im Rahmen der Masterplan-Förderung drei E-PKW übernommen wurden, erhöht sich nun der Bestand an E-PKW noch einmal um acht Fahrzeuge. Im Umkehrschluss verpflichtet sich die Stadt mit der Förderung elf konventionell angetriebene PKW außer Dienst zu stellen. Die E-PKW-Flotte wird mit Emder “Grünstrom" der Stadtwerke geladen. Hierdurch können bis zu 30 % der CO2e-Emissionen und 20 % der Endenergie im Fuhrpark der Kernverwaltung der Stadt Emden eingespart werden. Die Investition in die elektromobile Zukunft Emdens wird durch die Masterplan-Förderung in Höhe von 67.064,7 Euro finanziell unterstützt. Darüber hinaus wird die geförderte Anschaffung und Installation weiterer Elektro-Ladeeinheiten, sogenannter „Wall-Boxen“, im Zuge des Förderprogramms umgesetzt.
Andreas Docter, Stadtbaurat der Stadt Emden: "Mit unserem Engagement beim Thema Elektrifizierung des Fuhrparks der Stadt Emden möchten wir unseren Anteil an der Transformation bei Volkswagen hin zur elektromobilen Welt beitragen, auch wenn dies natürlich nur ein kleiner Beitrag auf lokaler Ebene sein kann."
Jann Gerdes, Klimaschutzmanager Stadt Emden: "Wir sind froh, dass uns der Bund mit der Aufnahme in das Masterplan-Programm und der damit verbundenen finanziellen Unterstützung die Voraussetzung dafür geschaffen hat, unseren eigenen Emder Weg in die Klimaneutralität umzusetzen. Die Umstellung des städtischen Fuhrparks ist ein erster wichtiger Schritt dahin."