VA: Ehrenbürgerschaft für Eske Nannen

Oberbürgermeister Tim Kruithoff mit Eske Nannen

Der Verwaltungsausschuss (VA) der Stadt Emden hat sich in seiner Sitzung am Montag, den 20. November 2023, dafür ausgesprochen, Eske Nannen die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Damit wurde ein entsprechender Beschluss für die Ratssitzung am 7. Dezember 2023 vorbereitet.  

Eske Nannen wurde am 4. Januar 1942 im Emden geboren. Ihren damals doch sehr außergewöhnlichen Wunsch "einmal die Welt kennenzulernen", verwirklichte sie im Anschluss an die Ausbildung zur Industriekauffrau, denn sie war beruflich in der ganzen Welt tätig. Im Jahre 1982 kehrte sie schließlich nach Emden zurück und fand in Henri Nannen, mit dem sie von Kind auf an eine enge familiäre Freundschaft verband, einen Gleichgesinnten in seiner Leidenschaft zur Kunst.

Im Jahr 1983, noch drei Jahre vor der Eröffnung der Kunsthalle, verwirklichte sie mit der Gründung der Malschule für Kinder und Jugendliche und dem Kunstverein, der Ludolf Backhuysen-Gesellschaft, einen Herzenswunsch. Von ihrem Credo "Wer früh mit Kunst in Berührung kommt, geht gestärkt durch’s Leben" ist sie nach wie vor überzeugt. Die Malschule fing mit fünf Kursen in provisorischen Räumen an und wurde schließlich die größte Jugendkunstschule in Niedersachsen. Mit den Jahren hat sich das Programm stark erweitert und findet unter der Überschrift "Kunst Aktiv" nunmehr generationsübergreifende Möglichkeiten zum Kunst-Machen und -Erleben, sowohl in theoretischer als auch in künstlerisch-praktischer Arbeit und in der Kunstpädagogik.

Ebenfalls im Jahr 1983 unterstützte sie ihren späteren Mann bei der Gründung der "Stiftung Henri Nannen", ab 1996 umbenannt in "Stiftung Henri und Eske Nannen" und ab 2000 mit dem Zusatz "und Schenkung Otto van de Loo", die Trägerin der Kunsthalle in Emden werden sollte. Am 3. Oktober 1986 wurde die Kunsthalle in Emden mit angeschlossener Malschule eröffnet.

Nach dem Tod Henri Nannens im Jahr 1996 führte Eske Nannen in unermüdlichem Einsatz an der Spitze des Hauses die Kunsthalle zur heutigen Größe und Bedeutung. Es gelang ihr, durch das Einwerben von umfangreichen Förder-, Sponsoren- und Spendengeldern die Kunsthalle Emden über 27 Jahre hinweg in zwei weiteren Bauabschnitten weiterzuentwickeln und zu einem der kulturellen Leuchttürme der Region zu machen. Aus der Idee "Henris Bildern ein Haus zu bauen, nicht mehr und nicht weniger", entwickelte sich im Laufe der Jahre ein erfolgreiches Ausstellungshaus mit herausragenden Exponaten und internationaler Ausstrahlung. Die Kunsthalle Emden ist weit über die Landesgrenzen bekannt und zieht durchschnittlich etwa 70.000 kunstbegeisterte Menschen in die Stadt Emden.

Eske Nannen nutzt mit großem Erfolg jede Möglichkeit, die Aktivitäten der Stiftung und die Seehafenstadt Emden bekannt zu machen und zugleich Sympathie und Unterstützung für ihre Ideen zu wecken. Dank ihrer Erfolge und ihres beharrlichen Einsatzes für Kunst und Kultur und ihres enormen Netzwerkes hat auch die Stadt Emden Aufmerksamkeit über die Bundesrepublik hinaus erfahren. Als angemessene Würdigung ihres, insbesondere in kultureller und sozialer Hinsicht zum Wohle der Stadt Emden, fortdauernden Wirkens sollte Eske Nannen mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts einen besonderen Dank der Stadt Emden erfahren. Eske Nannen wäre die erste Frau in der Geschichte der Stadt Emden, der diese Ehre zuteilwird.

Die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes ist die bedeutendste Auszeichnung, die von der Stadt Emden vergeben werden kann.

Das Ehrenbürgerrecht verliehen bekommen haben bisher folgende Personen, wobei die Ehrenbürgerschaft mit dem Tod der Person erloschen ist:

Oberbürgermeister Ernst Heinrich Hantelmann 08.05.1876
Fürst Otto von Bismarck 23.09.1887
Georg Ludwig Carl Schweckendieck 26.09.1901
Oberbürgermeister Leo Fürbringer 28.02.1913
Fregattenkapitän Karl von Müller 01.12.1914
Henri Nannen 14.12.1988
Otto Waalkes 14.06.2018