Emden - Reformationsstadt Europas

Projekte und Aktivitäten

Der Arbeitskreis "Emden-Reformationsstadt Europas" hat bereits einige Projekte umgesetzt und möchte in den kommenden Jahren noch eine Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten entwickeln und durchführen. 


Einzigartige Kooperation von Schule und Museum

Hochwertige Publikation seit Juli im KUNST-Shop des Landesmuseums erhältlich

Seit Oktober 2019 haben das Ostfriesische Landesmuseum Emden und das Johannes-Althusius-Gymnasium Emden im Rahmen eines Kooperationsprojekts zum Thema "Emden zur Zeit der Reformation – ein Paradigma für Migration und Austausch?" zusammengearbeitet. 18 Schüler*innen des Seminarfachs mit geschichtlichem Schwerpunkt – unterstützt von fünf Gastschülern – waren mit Expert*innen des Museums, des Stadtarchivs Emden und anderer ostfriesischer Wissens- und Bildungsinstitutionen an diesem Projekt beteiligt. Im Zusammenwirken setzten sich die Beteiligten mit der Fragestellung auseinander, ob Emden als "ein Paradigma für Migration und Austausch" gelten kann und welche Bedeutung dieser Aspekt der Gesellschaftsentwicklung in Geschichte und Gegenwart hat. Der nun vorliegenden Publikation "Emden zur Zeit der Reformation. Ein Paradigma für Migration und Austausch" ist das Ergebnis dieser einzigartigen Kooperation von Schule und Museum.

Das Projekt verfolgte nebst dem inhaltlichen Interesse an der Reformationsgeschichte auch die Gestaltung eines besonderen organisatorischen und didaktischen Rahmens, um den Schüler*innen vorwissenschaftliche Bildung praxisnah und lebendig vermitteln zu können. "Dabei galt es, neue Wege zu beschreiten und neue Perspektiven zu finden. Die Schule und das Museum waren als beteiligte Institutionen dazu gefordert, die formalen Grenzen ihrer Kerndefinitionen zu überschreiten und aufeinander zuzugehen", erläutern die beiden Projekt-Verantwortlichen Iris Mäckel und Georg Kö. 

Das bedeutete in der Praxis: "Im Fall der Schule war es notwendig, das Klassenzimmer und damit das Gebäude theoretischer Vermittlung zu verlassen", so Iris Mäckel. "Das Museum wiederum musste seine Tore weiter öffnen, als üblich. Es musste Zutritt zur Sphäre der Produktion des Wissens hinter den Kulissen seiner wohl kuratierten Ausstellung erlauben und es musste Einblicke in die Forschung, in das Magazin, in Quellen und in die Archive zulassen", erläutert Georg Kö.  Die beiden Verantwortlichen sind sich einig: Entstanden ist so fundiertes Wissen, das die Teilnehmer*innen in hervorragenden Facharbeiten zu interdisziplinären Fragestellungen umzusetzen wussten.

Ein Höhepunkt und zugleich Schlusspunkt des Projektes erfolgte mit der Veröffentlichung der nun vorliegenden Publikation. Auch dieses Vorhaben gestaltete sich als Herausforderung, denn die Schüler*innen bildeten dafür eine Redaktion mit dem gemeinsamen Ziel, ihre Facharbeiten professionell im Rahmen eines Sammelbandes zu publizieren und somit selbst mit ihren Werken wissenschaftlich zitierbar zu werden. 

"Dass die hervorragenden Leistungen der Schüler*innen und der Erfolg des Projektes mit dieser Veröffentlichung sichtbar werden, ist eine große Freunde für uns – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der herausfordernden Zeiten der Pandemie", betonen die Projekt-Verantwortlichen Iris Mäckel und Georg Kö. 

Zugleich ist der 44. Band aus der Veröffentlichungsreihe des Ostfriesischen Landesmuseums Emden als Dokumentation eines neuen Emder Modells kooperativer und praxisnaher Vermittlung vorwissenschaftlicher Bildungsangebote von Schule und Museum zu werten. "Die Publikation wird eine sichtbare und lesbare Spur in unserer gemeinsamen Geschichte hinterlassen", so die Projekt-Verantwortlichen Iris Mäckel und Georg Kö. An einer Verstetigung dieses Konzepts werde seitens der beteiligten Institutionen bereits gearbeitet.

"Emden zur Zeit der Reformation. Ein Paradigma für Migration und Austausch" 
Herausgegeben von Iris Mäckel und Georg Kö
Band Nr. 44 in der Reihe der Veröffentlichungen des Ostfr. Landesmuseums Emden
287 Seiten // Preis: 19,95 € // Erhältlich im KUNST-Shop des Ostfr. Landesmuseums Emden


450 Jahre Emder Synode – Auftakt zum Jubiläumsjahr 

Ein besonderes Jubiläum prägt das Jahr 2021 für evangelisch-reformierte Christen weltweit: Vor 450 Jahren versammelten sich in Emden 29 Kirchenälteste und Pastoren aus niederländischen Flüchtlings- und Untergrundgemeinden. Sie berieten, wie sie unter dem Druck von Verfolgung ihr reformatorisches Gemeindeleben und den Zusammenhalt über Landesgrenzen hinweg organisieren konnten. Dieses Zusammentreffen im Oktober 1571 ist als „Emder Synode“ in die Kirchengeschichte eingegangen. Aus Anlass dieses Jubiläums luden die Stadt Emden und die Evangelisch-reformierte Kirche am 10. Juni 2021 zu einem Festakt in die Johannes a Lasco Bibliothek nach Emden ein. Pandemiebedingt wurde die Veranstaltung per Livestream übertragen. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Irene Dingel, Direktorin des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz. Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble übermittelte ein Online-Grußwort, ebenso Jeannette Galjaard, Vizepräses der Protestantischen Kirche in den Niederlanden (PKN). Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD, überbrachte ein persönliches Grußwort. 

Martin Heimbucher, Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche: "Die Erinnerung an die Emder Synode ist eine Chance zur Besinnung auf wichtige Grundorientierungen in Kirche und Gesellschaft: Gleichberechtigung, Toleranz, Mitverantwortung. Die Emder Synode ist ein erstaunliches Beispiel dafür, wie aus einer akuten Notlage etwas Zukunftsweisendes entstehen kann. Die staatsunabhängige Kirchenverfassung ist eine Folge von Emden."

Tim Kruithoff, Oberbürgermeister der Stadt Emden (Foto): "Die Stadt Emden steht für Vielfalt und Dynamik während der reformatorischen Bewegung. Auch darum wurde Emden Ende 2013 als erste Stadt in Europa von der GEKE – der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa – mit dem Prädikat ,Reformationsstadt Europas’ ausgezeichnet." 

Wesentlicher Beschluss der Zusammenkunft vor 450 Jahren war der Entwurf einer nicht-hierarchischen Kirchenordnung. Ihr erster Satz steht heute in leicht abgeänderter Form in der Verfassung der Evangelisch-reformierten Kirche: „Keine Gemeinde soll über andere Gemeinden, kein Pastor über andere Pastoren, kein Ältester über andere Älteste, kein Diakon über andere Diakone Vorrang haben oder Herrschaft beanspruchen.“ Dieses Kirchenverfassungsmodell war für die damalige Zeit ziemlich neu: ohne Hierarchie, ohne staatliche Bevormundung - aber auch ohne deren Schutz -, mit gleichrangiger Beteiligung aller. Viele Kirchenordnungen weltweit gründen auf diesen Prinzipien. Die Emder Synode hat das Prinzip der „Subsidiarität“ befördert: Die jeweils kleinere Einheit erfüllt ihre Aufgaben so weit wie möglich selbst. Erst wenn Aufgaben dort nicht geregelt werden können oder wenn mehrere Einheiten betroffen sind, soll die größere Einheit damit betraut werden. Vor diesem Hintergrund gilt die „Emder Synode von 1571“ – über die Kirche hinaus – als Modell für spätere Formen demokratischer Selbstbestimmung und Mitverantwortung.“

Bis zum 7. November 2021 zeigt die Johannes a Lasco Bibliothek Emden die Ausstellung "Emder Synode von 1571". Mehr unter www.jalb.de

Webseite zum Jubiläumsjahr www.emder-synode-1571.de

Foto: Oberbürgermeister Tim Kruithoff beim Verlesen seines Grußwortes anlässlich des Festaktes in der Johannes a Lasco Bibliothek.

Die Filme dürfen nicht, auch nicht in Ausschnitten, ohne Zustimmung der Autoren und der Herausgeberin heruntergeladen, kopiert oder in irgendeiner Weise weitergegeben werden.


Schüler*innen erstellen Flyer zur Emder Reformation

Seit Oktober 2019 arbeiten das Johannes Althusius Gymnasium und das Ostfriesische Landesmuseum Emden an dem Schülerprojekt: "Emden zur Zeit der Reformation – ein Paradigma für Migration und Austausch" unter der Leitung von Dr. Iris Mäckel (JAG) und Mag. Georg Kö (OLME). Untersucht wird dabei die Geschichte Emdens, zugleich entwickelt das Projekt eine Perspektive auf Gegenwart und Zukunft. 18 Schüler*innen des Seminarfachs mit geschichtlichem Schwerpunkt  – unterstützt von fünf Gastschülern – arbeiten an dem Projekt zusammen mit Expert*innen des Museums, des Stadtarchivs und anderer ostfriesischer Wissens- und Bildungsinstitutionen. Entlang konkreter Aufgaben und der Analyse historischer Quellen und Realien werden zeitgemäß fachliche Inhalte vermittelt und zugleich eine fundierte berufsnahe Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten geboten. Neben den Facharbeiten, die im Herbst 2020 in einem Sammelband veröffentlicht werden, haben die Schüler*innen auch Flyer zu Denkmälern der Emder Reformation erstellt. 
Das Projekt wird von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und im Rahmen des Schulprogramms „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert, dort im Themenfeld "Welterbe, Migration, Integration – Auf den Spuren des gesellschaftlichen Wandels" der Deutschen UNESCO-Kommission.

Die Flyer, die zu einer Entdeckungsreise durch Emdens Reformationsgeschichte einladen, können Sie hier herunterladen: 

Emder Wall  Johannes a Lasco Bibliothek   Neue Kirche  Ostfriesisches Landesmuseum  Pelzerhäuser  Emder Rathaus

BU: Die beteiligten Projektpartner bei der offiziellen Vorstellung der neuen Flyer im Foyer des Ostfriesischen Landesmuseums Emden. 


Rückblick

Oktober / November 2019

Emder Reformationswoche 

Rund um den Reformationstag lud der Arbeitskreis "Reformationsstadt Emden" zur "Emder Reformationswoche" vom 27. Oktober bis zum 3. November 2019 ein. Das Programm setzte sich aus einer Vielzahl an Angeboten zusammen, die von den Projektpartnern zusammengestellt worden waren. Ihr gemeinsames Anliegen war es, einer breiten Öffentlichkeit das ökumenische Miteinander in der Reformationsstadt vorzustellen und zugleich an die Tradition der Stadt zu erinnern, in der seit Jahrhunderten konfessionelle Vielfalt gelebt wird.

Das Thema "Reformation" wurde in den Veranstaltungen in der Zeit vom 27. Oktober bis zum 3. November in vielfältiger Weise umgesetzt: in diversen Vorträgen, in musikalisch hochrangigen Konzerten, in offen gestalteten Gottesdiensten wie beispielsweise dem "Reformations-Silvester", in einer Lesung mit Musik sowie unter anderem in ausgewählten Kurzführungen durch das Ostfriesische Landesmuseum und der Johannes a Lasco Bibliothek (siehe Programmübersicht).

Programmübersicht der Emder Reformationswoche

Bildunterschrift: Einige Mitglieder des Arbeitskreises „Reformationsstadt Emden“ stellten das Programm der „Emder Reformationswoche“ vor (von links): Pastorin Etta Züchner (ev.-ref. Kirchengemeinde Neue Kirche), Pastor Wolfgang Ritter (ev.-luth. Erlösergemeinde), Pastor Jan Lüken Schmid (Nordwestdeutsche Mennonitengemeinden), die Reformationsbeauftragte der Stadt Emden, Silke Arends, und Dr. Wolfgang Jahn, Leiter des Ostfriesischen Landesmuseums Emden.


Juni 2019

Plattdeutsches Musiktheater zeigte das Wirken des berühmten Orgelbauers Arp Schnittger

Anlässlich des Arp Schnitger-Jubiläums 2019 bereiteten die Orgelakademie "Organeum" und die Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstheater e.V. eine plattdeutsche Musiktheater-Produktion vor: Unter dem Titel "Gliek un doch heel anners – Arp Schnitger un de oostfreesk Örgelbauwers" wurde das Leben und Wirken des berühmten Orgelbauers aufgerollt und episodenhaft beleuchtet.

Arp Schnitger (1648-1719) lieferte seine Instrumente über den norddeutschen Raum hinaus nach Russland, in die Niederlande, nach England, Spanien und Portugal. In der Hamburger Jacobi-Kirche ist seine größte Orgel zu sehen. Von rund 170 Instrumenten, die Schnitger gefertigt hat, sind noch rund 30 erhalten – in Ostfriesland erklingen seine Orgeln in Norden und in Weener.
Die regionalgeschichtliche Bedeutung des Orgelbaus in der Nach-Reformationszeit wurde in diesem Musik-Theater-Stück ebenso behandelt wie jene Auseinandersetzungen, die Schnitger mit seinen "Konkurrenten" führte – das diese durchweg friedlich endeten, entsprach Schnitgers Charakter. Dieser zeigte sich auch in den überlieferten Szenen vom Familienleben der Schnitgers mit einer resoluten Ehefrau aus Hamburg und vier Söhnen, die allesamt in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters traten.
Insgesamt wurde also die Verflechtung des privaten Lebens Arp Schnitgers mit den damaligen zeitgeschichtlichen Aspekten in Ostfriesland und Norddeutschland und die Bedeutung der Arp-Schnitger-Orgelkunst aufgezeigt – und das in unterhaltsamer Form.
Historische Schauplätze der Inszenierung waren die lutherische Ludgerikirche in Norden, wo 1692 die prächtigste Schnitger-Orgel der Region erbaut wurde, der Hof der ostfriesischen Fürstenfamilie Cirksena in Aurich sowie die reformierte Georgskirche in Weener. Die Schlussszene spielte in der Wohnung des Kirchenratsvorsitzenden von Weener.
Der Theaterautor Erhard Brüchert stellte die sechs Spielszenen auf Grundlage historischer Quellen zusammen. Regie führte der Oldenburger René Schack. Die Schauspieler stammten aus acht ostfriesischen Theaterensembles; André Uphoff aus Norden war in der Rolle des Arp Schnitger zu sehen. Winfried Dahlke, reformierter Landeskirchenmusikdirektor und Direktor der Orgelakademie "Organeum" mit Sitz in Weener, umrahmte die szenischen Darstellungen mit zeitgenössischer Musik.

Bildunterschrift: Die Schauspielergruppe und Organist Winfried Dahlke mit der mobilen Orgel des Organeums in Weener.


Oktober / November 2018
Zum Programm der "Europäischen Reformationsstadt Emden" gehörten auch im Jahr 2018 Veranstaltungen im Rahmen des Themas "500 Jahre Reformation". Projektpartner im Rahmen des Reformationsjubiläums sind in Emden kirchliche und kulturelle Einrichtungen sowie die Stadt Emden selbst.

Zu den Höhepunkten im Jahr 2018 gehörten die "Emder Reformationswochen". Sie fanden rund um den Reformationstag am 31. Oktober statt – erstmals auch ein Feiertag in Niedersachsen. Am Emder Delft wehten in dieser Zeit die Fahnen der "Europäischen Reformationsstadt", am Reformationstag selbst wartete das Rathaus-Glockenspiel mit Melodien der Reformation auf.

Im besonderen Blickpunkt des zweiwöchigen Programms stand der zentrale Gottesdienst aller christlichen Gemeinden in der Martin-Luther-Kirche unter der Leitung von Landessuperintendent Dr. Detlev Klahr – und in dessen Mittelpunkt der Satz des Apostels Paulus "Zur Freiheit hat uns Christus befreit". Einbezogen wurden gesellschaftliche Gruppen sowie kommunale wie kirchliche Beratungsstellen, die über ihre Interpretation von "Freiheit" berichteten. Oberbürgermeister Bernd Bornemann sprach ein Grußwort.

Weitere Veranstaltungen, die alle Altersgruppen ansprachen, wurden während der „Emder Reformationswochen“ im Ostfriesischen Landesmuseum Emden, in der Johannes a Lasco Bibliothek sowie in den jeweiligen Kirchengemeinden angeboten. Ein Film- und Gesprächsabend mit dem ostfriesischen Regisseur Hans-Erich Viet, der seinen preisgekrönten Film „Der letzte Jolly-Boy“ vorstellte, bot einen gelungenen Auftakt zu den Gedenkveranstaltungen am 9. November.

Bild: Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr (Bildmitte) mit Pfarrer Jörg Buß (von links), Dr. Jörg Weissmann, Oberbürgermeister Bernd Bornemann,  Sebastian Khodaddad, Johannes Sanders, Pastor Wolfgang Ritter, Pastor Jan Lüken Schmid, Mennonitengemeinde, Pastor Holger Veddeler, Pastor Michael Burg und Pastor Christoph Jebens anlässlich des ökumenischen Festgottesdienstes am Reformationstag in der Martin-Luther-Kirche in Emden.


März 2018
Bis zum 21. März 2018 fanden jeweils mittwochs von 18.15 Uhr bis 19 Uhr öffentliche Andachten im Rummel des Ostfriesischen Landesmuseums Emden, Brückstraße 1, statt.

Die Passionsandachten werden bereits seit zehn Jahren vom Sprengel Ostfriesland-Ems, den lutherischen Kirchengemeinden Emdens und dem Ostfriesischen Landesmuseum Emden in der Reformationsstadt Emden veranstaltet.

Flyer "Kunst und Literatur in der Passionszeit" mit weiteren Informationen


Jubiläumsjahr 2017
Vom 29. bis zum 31. März war Emden Schauplatz des "Europäischen Stationenwegs" der EKD. Der Europäische Stationenweg zum Reformationsjubiläum spürt bis Mai 2017 in 19 Ländern Geschichten und Orten der Reformation nach. Sein Geschichtenmobil machte Halt in Emden – Schauplatz war das Hafentor am Delft. Dort machte auch die historische Seetjalk Anne fest, die von Juni bis Ende August als Erlebnisort für 500 Jahre Reformations-, Migrations- und Integrationsgeschichte einlädt. 
Von Mitte Mai bis Anfang November ist die Gemeinschaftsausstellung "Reformation und Flucht – Emden und die Glaubensflüchtlinge im 16. Jahrhundert" des Ostfriesischen Landesmuseums Emden und der Johannes a Lasco Bibliothek zu sehen. Das Thema "Ich bin fremd gewesen. 500 Jahre Reformation – 500 Jahre Migration" wird von Juni bis Ende August auf der "Schepken Christi" im Delft in Szene gesetzt.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Reformationsjubiläum in Emden.

Bildunterschrift: Auf der Tjalk "Anne" am Emder Hafentor: Kirchenpräsident Martin Heimbucher, Sven Kramer, Beauftragter der Reformierten Kirche für das Reformationsjubiläum, Matthias Haase, Vorsitzender des Vereins Historischer Schiffbau Ostfriesland, sowie Andreas Docter, Stadtbaurat Stadt Emden (von links)


Juli 2017
Was hatte Luther denn mit Emden zu tun?
Die "Reformationsstadt Emden" war für eine Woche zu Gast in Wittenberg / Es kamen interessierte Gäste aus aller Welt

Die „Reformationsstadt Emden“ war für eine Woche zu Gast in der Lutherstadt Wittenberg – und somit ein Teil der "Weltausstellung Reformation", die bis zum 10. September in Wittenberg zu sehen ist. Emden konnte sich in Wittenberg auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, der Bremischen Evangelischen Kirche und der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer in der "denkbar" präsentieren. Vor Ort stand die Reformationsbeauftragte der Stadt Emden, Silke Arends, den Besuchern während der gesamten Zeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
"Die ,denkbar’ wird von vielen Wittenberg-Gästen frequentiert, denn sie befindet sich inmitten der Altstadt. Ich kam mit zahlreichen Besuchern aus den verschiedensten Ländern ins Gespräch. Viele fühlten sich besonders von dem Emder Stadtschild vor der ,denkbar’ angesprochen und wollten wissen, warum Emden den Titel ,Europäische Reformationsstadt’ trägt und was die Stadt mit Luther zu tun hat. Andere wiederum hatten die verschiedensten Verbindungen nach Emden – da kamen schon erstaunliche  Dinge zutage", beschreibt Silke Arends die Besucherresonanz.
Eine besondere Begegnung ergab sich mit dem amerikanischen Ehepaar Dr. Don und Mary Johnson aus Tampa (Florida). Es hatte das Emden-Stadtschild zufällig entdeckt und zeigte sich begeistert. Die Vorfahren des lutherischen Pastors Don Johnson stammen aus Emden und Umgebung und hatten nach ihrer Auswanderung in Illinois den Ort "Emden" mitbegründet. Bei reichlich Ostfriesentee, in traditionellem Teegeschirr serviert und gesponsert von Thiele Tee, konnte das amerikanische Ehepaar, das vor drei Jahrzehnten das letzte Mal in Ostfriesland war, viele Erinnerungen an die Seehafenstadt austauschen. Ins Gespräch kam es dabei auch mit vier Vertretern der Emder "Diaconie der Fremdlingen Armen", die nach Wittenberg gereist waren, um ihre traditionsreiche Gemeinschaft an zwei Tagen in der "denkbar" vorzustellen.
Außerdem war für einen Tag eine Delegation aus der Stadt Emden nach Wittenberg gekommen – zu ihr gehörten Stadtbaurat Andreas Docter, Bürgermeisterin Andrea Risius (CDU), kulturevents emden-Leiterin Kerstin Rogge-Mönchmeyer, SPD-Ratsmitglied Harald Hemken sowie FDP-Ratsmitglied Friedrich Busch. Sie wurden vom Präsidenten der Ostfriesischen Landschaft, Rico Mecklenburg, begleitet. Beim offiziellen Empfang in der "denkbar" begrüßte Andrea Risius die Gäste und hielt eine Ansprache.

Bildunterschrift: Diese Aufnahme entstand anlässlich des Stadtempfangs in der "denkbar" in der Wittenberger Altstadt. Das Foto zeigt (von links): Andreas Docter, Andrea Risius, Klaus Wiltfang, Harald Hemken, Dr. Don Johnson, Friedrich Busch, Heino Ammersken, Mary Johnson, Peter Bretzler, Kerstin Rogge-Mönchmeyer, Edzard Müller sowie Rico Mecklenburg.


Juni 2016
Die Stadt Emden und die Evangelisch-Reformierte Gemeinde präsentierten sich beim Ostfriesischen Kirchentag in Rhauderfehn.


Oktober 2015
Der Arbeitskreis "Emden-Reformationsstadt Europas" brachte zum Reformationstag 2015 den  Kirchenführer "Kirche entdecken" für Kinder und Jugendliche heraus.
Die erschienene 52-seitige Broschüre besteht aus zwei Teilen. Im ersten Abschnitt werden in einem Glossar verschiedene Räume und Gegenstände vorgestellt, die sich außerhalb der Kirchengebäude oder im Kircheninneren befinden. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die konfessionell bedingten Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Kirchenraum gelegt.
Im zweiten Abschnitt des Heftes werden sechs verschiedene Kirchen Falderns beschrieben, die die konfessionelle Vielfalt der Stadt Emdens verdeutlichen. Auch hier stehen die konfessionellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die im Kirchenraum sichtbar sind, im Vordergrund. Die Beschreibung von drei weiteren, historischen Gotteshäuser rundet den Kirchenführer ab.
Der Führer richtet sich zunächst an Kinder und Jugendliche, aber auch an interessierte Erwachsene sowie an Lehrer. Im Rahmen dieses Kirchenführers ist auch eine Arbeitsmappe mit Materialien für Kinder, Jugendliche, Lehrer und weitere Wissbegierige erschienen. Diese Materialien können als PDF-Datei heruntergeladen werden (siehe unten). Der Druck des Heftes wurde mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Emden möglich gemacht.

Die Broschüre ist erhältlich im Museumsshop des Landesmuseums sowie in der Johannes a Lasco Bibliothek.

Arbeitsmaterialien: Arbeitsblatt 1: Neue Kirche, Arbeitsblatt 2: Martin-Luther-Kirche, Arbeitsblatt 3: St. Michaels-Kirche, Arbeitsblatt 4: Mennoniten-Kirche, Arbeitsblatt 5: Altreformierte Kirche


Oktober 2014
Am 2. und 3. Oktober hat sich die Stadt Emden mit ihren kirchlichen Kooperationspartnern erfolgreich beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Hannover präsentiert. Der Emder Pavillon an der Kirchenmeile am Maschsee fand enormen Zuspruch – entsprechend wurde auch das eigens für diesen Anlass entwickelte Preisrätsel angenommen. Im Mittelpunkt des Interesses stand an beiden Tagen überdies die traditionsreiche "Diakonie der Fremdlingen Armen"; drei Diakone waren vor Ort, um die geschichtsträchtige Emder Institution vorzustellen.
Bildunterschrift: Die Ziehung der drei Gewinner nahmen die Diakone Hermann Wagenaar (rechts) und Klaus Wiltfang (zweiter von links) vor. Gemeinsam mit Silke Arends (Reformationsbeauftragte der Stadt Emden) und Stadtbaurat Andreas Docter (links) waren sie beim Tag der Deutschen Einheit in Hannover am Emder Pavillon vertreten. 


Juli bis Oktober 2014
"Die Wahrheit ist untödlich – Martyrium und Protestantismus", lautete der Titel einer gemeinschaftlichen Ausstellung der Johannes a Lasco Bibliothek, des Ostfriesischen Landesmuseums Emden und der Mennonitengemeinde Emden/Norden in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg (Projekt „Freiheitsraum Reformation“). Eine Tagung in der Johannes a Lasco Bibliothek war Auftakt der Ausstellung, die vom 26. Juli bis zum 31. Oktober 2014 zu sehen war.


Juni 2014
Die "Emder Reformationsroute" wurde eröffnet. Sie führt entlang historisch signifikanter Bauwerke und Standorte und macht die Bedeutung Emdens als Reformationsstadt Europas anschaulich.


2014
Die Stadteingangsschilder weisen seit 2014 auf die Auszeichnung Emdens hin: "Emden – Reformationsstadt Europas"


2014
In der Evangelischen Verlagsanstalt (Leipzig) ist eine umfassende Broschüre mit dem Titel "Orte der Reformation. Emden" erschienen.
Im Auftrag der Johannes a Lasco Bibliothek Emden
hrsg. von J. Marius J. Lange van Ravenswaay,
Wolfgang Jahn und Klaas-Dieter Voß
Emden