Es ist kein ganzes Jahr her, dass Gunter Demnig nach Emden kam, um Stolpersteine zu verlegen. Diese Gedenkveranstaltung findet nunmehr einmal im Jahr statt, denn die Anzahl der pro Monat produzierten Steine "muss für alle reichen…". Nur noch große Städte können diese Gedenksteine eventuell zweimal im Jahr verlegen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitskreises hatten also genügend Zeit, um die Biographien für 20 jüdische Opfer und neun politische Opfer zu recherchieren und zu dokumentieren. Spenden gingen ein – an dieser Stelle herzlichen Dank an alle Spenderinnen und Spender – und so konnten Ende Juni die Inschriften mit der zuständigen Mitarbeiterin des Teams Demnig besprochen und die Steine bestellt werden.
Am 18.9., aus Sögel kommend, wird der Künstler um 15 Uhr mit der Verlegung in der Neutorstraße 30 beginnen und drei Stolpersteine für die Familie Polack / Windmüller in den Bürgersteig einsetzen. Es folgen die Stationen Daalerstr./ Ecke Oldersumerstraße (ein Stein für Ester Hartogsohn), Brückstraße 16 (zwei Steine für das Ehepaar Seligmann) und Petkumerstraße 16 (vier Steine für Familie Bieler).
Am Morgen des 19.9. wird die Veranstaltung fortgesetzt: um 9 Uhr werden drei Steine für die Familie Goldschmidt in der Neutorstraße 70 verlegt. Dort verlief vor der Zerstörung des II. Weltkrieges der Hundepfad in dem Dr. Salli Goldschmidt wohnte und seine Praxis führte. Es folgt die nächste Station in der Graf-Ulrich-Straße 20 (vier Steine für Familie van der Berg und 3 Steine für Familie van der Walde).
Schließlich werden um 10:10 Uhr vor der Grundschule Larrelt neun Stolpersteine für eine Gruppe von Widerstandskämpfern verlegt. Die Aufarbeitung umfasst ein Projekt mit der Geschichtswerkstatt Larrelt.
Wie bei jeder bisherigen Stolpersteinverlegung sind auch in diesem Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit dabei, die den Arbeitskreis tatkräftig unterstützen. Es beteiligen sich folgende Schulen: die Grundschule Larrelt, die Integrierte Gesamtschule Emden, die Oberschule Borssum, die Oberschule Herrentor, das Max-Windmüller-Gymnasium und die Berufsbildende Schule II . Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern in den Schulen – herzlichen Dank für alle Mühe!
Der "Arbeitskreis Stolpersteine Emden" lädt alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie interessierte Besucherinnen und Besucher zu der Veranstaltung ein. Unser Anliegen ist es, die Erinnerung an die Mitbürgerinnen und Mitbürger wach zu halten, die auf grausame Weise durch die Faschisten ermordet wurden oder für den Rest ihres Lebens durch das erlittene Unrecht gekennzeichnet waren.
Text: Renate Skoruppa
Foto: Michael Skoruppa