frauenORT Emden - Antje Brons

Mit dem am 1. Oktober 2015 in der Johannes a Lasco Bibliothek eröffneten FrauenORT Emden, soll das Leben und Wirken von Antje Brons, geb. Cremer ten Doornkaat, 1810-1902 gewürdigt werden.

Mit ihrem Buch "Ursprung, Entwicklung und Schicksale der altevangelischen Taufgesinnten oder Mennoniten…" begründet Antje Brons 1884 ihren Ruf als Kirchenhistorikerin und verfasst damit erstmals eine zusammenfassende Darstellung täuferischer Geschichte im deutschsprachigen Raum. Lange Zeit sollte dieses Werk die wichtigste Publikation in diesem Bereich bleiben. Antje Brons trägt maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die Historiografie im mennonitischen Kontext zu wecken. Neben ihrem Hauptwerk, das in drei Auflagen erschien, verfasst sie weitere Publikationen "von Frauenhand".

Sie kümmert sich nicht nur um ihre eigenen elf Kinder, sondern widmet sich darüber hinaus pädagogischen und psychologischen Fragestellungen generell. Die Aus- und Fortbildung junger Mädchen ist ihr ein besonderes Anliegen. Während in Frankfurt ein Gesetzesentwurf zur Weiterbildung über die Volkschule hinaus scheitert, schafft sie es, auf ganz pragmatische Weise in Emden eine zunächst private Höhere Töchterschule zu etablieren, deren Aufbau "ähnlich viel Not und Mühe machte wie anderen die Einigung Deutschlands" (Antje Brons). Sie ist bezeichnenderweise einziges weibliches Mitglied im "Mennonitischen Erziehungs- und Bildungsverein", der deutschlandweit aktiv ist.

Mit der  inhaltlichen und organisatorischen Begleitung des frauenORTes Emden sind folgende Personen befasst:
 
Gaby Philipps, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Emden 
Okka Fekken, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Emden a. D.
Katja Beisser- Apetz, Mennonitengemeinde zu Emden
Lotte Botterbrodt, Stadtführergilde Emden e.V.
Dr. Klaas-Dieter Voß, Johannes a Lasco Bibliothek

Weitere Informationen finden Sie in dem Faltblatt über Antje Brons.


Ausstellung: Antje Brons und ihr Jahrhundert 

vom 2. April bis 17. Dezember 2023 in der Johannes a Lasco Bibliothek Emden (JaL)

Als Antje Brons, geb. Cremer ten Doornkaat (1810–1902) zum Jahreswechsel 1890/91 über die zurückliegenden Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts resümierte, verfasste sie einen kurzweiligen Rückblick für ihre Kinder und Enkelkinder. Sie berichtet darin von ihren ganz persönlichen Erinnerungen, lässt dabei die Jahrzehnte eigenen Erlebens an ihrem inneren Auge vorüberziehen und skizziert die großen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts. Die politischen Erneuerungen, der technische Fortschritt, der Ausbau der Infrastruktur, der große wirtschaftliche Aufschwung des Industriezeitalters, verbesserte Bildungschancen und die Errungenschaften der Wissenschaft machten großen Eindruck auf sie.

Dieser Text, aber auch andere autobiographische Schriften und Briefe waren Ideengeber für eine Ausstellung, die am 2. April 2023 anlässlich ihres Todestages eröffnet wurde. Diese ungewöhnliche Frauenbiographie soll dabei in ihren familiären, gesellschaftlichen und historischen Kontexten verortet und präsentiert werden. Dabei werden Dinge aus dem persönlichen Nachlass von Antje Brons erstmals öffentlich zugänglich gemacht. Zugleich wird die Ausstellung den Besucher*innen Einblicke in die Zeit- und Kulturgeschichte Ostfrieslands zur Zeit des 19. Jahrhunderts gewähren.

Die Ausstellung wird vom 02.04. bis zum 17.12.2023 in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden gezeigt. zur Seite der JaL  

Flyer zur Ausstellung


Veröffentlichung

"Freie Friesentöchter – Tradition und gelebte Wirklichkeit"
Ob auf sich alleingestellte Schifferfrauen in stürmischer See, couragierte Unternehmerwitwen oder verwaiste Häuptlingstöchter: sie alle wussten sich in ihrem Alltag zu behaupten und durchzusetzen.
Im vorliegenden Band wird die Frauengeschichte Frieslands thematisiert und zugleich versucht, eine Antwort auf die Frage zu geben, worauf das immer wieder in den Vordergrund tretende starke Selbstbewusstsein friesischer Frauen basiert. Den von der friesischen Mentalitäts-, Frömmigkeits- und Rechtsgeschichte ausgehenden Einflussfaktoren wird anhand von thematischen Einzeldarstellungen und biografischen Skizzen nachgespürt, die Frauen in kongenialer Weise die Geschicke ihres Lebens meistern ließen. 

Preis: 24,90 €
Gaby Philipps, Gleichstellungsbeauftragte Stadt Emden, E-Mail: philipps(at)emden.de, Tel.: 04921/871299


Stadtführungen

Die Stadtführergilde Emden bietet regelmäßig Stadtrundgänge an.
Anfragen richten Sie bitte an: Tourist-Information Emden, Tel 04921/97400.


frauenORTE auf der Ostfriesischen Halbinsel

Mit der Eröffnung des frauenORTes in Esens im Oktober 2021 sind auf der ostfriesischen Halbinsel bereits sieben Frauen vertreten, deren Lebensleistung durch die Anerkennung als frauenORT gewürdigt wird.

Weitere Informationen zu den benachbarten frauenORTen: 


frauenORTE Niedersachsen

Mit der Initiative frauenORTE Niedersachsen des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V. werden landesweit erstmals Stadt- und Regionalgeschichte aus dem Blick von historischen Frauenpersönlichkeiten dargestellt und einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Initiative will auch dazu beitragen, dass Frauengeschichte und -kultur einen festen Platz im Spektrum kulturtouristischer Angebote erhält.
Mit der Broschüre "Auf den Spuren bedeutender Frauen" und dem Faltblatt "FrauenORTE in Niedersachsen" werden die landesweit bestehenden FrauenORTE dargestellt.

www.frauenorte-niedersachsen.de

frauenORT Emden auf der Seite frauenorte-niedersachsen.de


FrauenLeben in Ostfriesland

Der Runde Tisch "FrauenLeben in Ostfriesland" ist ein Zusammenschluss von ostfriesischen Institutionen und verfolgt das Ziel, das Thema "Frauenleben in Ostfriesland" voranzubringen.

Hier finden Sie nähere Informationen.

Kontakt

Frau Philipps
Gleichstellungsbeauftragte
Frickensteinplatz 2,
26721 Emden
Raum 233

Tel.: (0 49 21) 87 - 12 99
Fax: (0 49 21) 87 - 10 12 99

Postfach 22 54,
26702 Emden