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Pressemitteilungen der Stadt Emden

Aktionstag Antisemitismus in der vhs Emden

Die vhs Emden veranstaltet am Dienstag, 13. Februar, einen Aktionstag Antisemitismus: Am Nachmittag wird ab 15 Uhr ein Workshop zu dem Thema „Antisemitismus in Social Media und darüber hinaus“ angeboten und am Abend ist ab 18 Uhr der Journalist und Pädagoge Dr. Olaf Kistenmacher zu Gast im vhs Forum, um über den aktuellen Antisemitismus in Deutschland zu sprechen und diskutieren. Beide Veranstaltungen zum Aktionstag Antisemitismus sind kostenfrei und finden als Kooperation der vhs Emden und der Stadt Emden statt. Für den Workshop um 15 Uhr ist eine vorherige Anmeldung erforderlich: Anmeldungen sind telefonisch im vhs-Infopunkt unter Tel. 04921 91550 oder online unter www.vhs-emden.de möglich.

Di, 13.02., 15:00 Uhr: Antisemitismus in Social Media und darüber hinaus – Workshop für interessierte Bürger*innen und Fachkräfte
Der Workshop soll eine Einführung in antisemitische Artikulationsformen geben. Es wird eine Einführung in die Geschichte des Antisemitismus geben sowie die Vorstellung verschiedener Forschungsergebnisse. Gemeinsam soll anhand von Beispielen erarbeitet werden, wie Antisemitismus im Alltag sichtbar wird, in welchen Facetten er auftritt und in welchen politischen Lagern Antisemitismus vorkommt. Schwerpunkt soll dabei das Auftreten von Antisemitismus in Social Media sein. Im Anschluss gibt es nach einer kurzen Stärkung die Möglichkeit, gemeinsam den öffentlichen Vortrag mit Dr. Kistenmacher im vhs-Forum zu hören.
Lisa Johanne Jacobs, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IDZ Thüringen in Jena. Sie hat Germanistik, ev. Theologie und Philosophie in Kiel, Marburg und Leipzig studiert und war u.a. Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Antisemitismus im World Wide Web“ an der TU Berlin. Dort untersucht sie momentan im Rahmen ihres Promotionsvorhabens Zuschriften zur Ausstrahlung der Serie „Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß“ auf Artikulationsformen von Antisemitismus und Gefühlsstrukturen. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Schuldabwehr in deutscher Erinnerungskultur und aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus.

Lisa Johanne Jacobs, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Di, 13.02., 15:00 - 17:30 Uhr, 1 Nachmittag, vhs, Raum 001, gebührenfrei (eine Anmeldung ist erforderlich)

Di, 13.02., 18:00 Uhr: Was tun?! Aktueller Antisemitismus in Deutschland – Vortrag und Diskussion mit Dr. Olaf Kistenmacher
Am 13. Februar gedenken wir des antisemitischen Anschlags von 1970, als Flammen aus dem jüdischen Gemeindehaus in München schlugen. Sieben Menschen starben, unter ihnen Holocaust-Überlebende. Heute nimmt Judenhass wieder unübersehbar zu. Nicht nur der Anschlag von München erinnert uns daran, dass dies nicht erst seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 so ist. Schon zuvor war, wie der Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 deutlich gemacht hat, die Bedrohungslage hoch. Der Vortrag wird zeigen, welche Faktoren dabei zusammenkommen – und warum Antisemitismus in Deutschland kein „importiertes“ Problem ist. Der Vortrag geht der Frage nach den historischen Ursachen des in Deutschland neu aufgeflammten Antisemitismus nach. Welche Traditionslinien von Israelfeindlichkeit, Schuldabwehr und Verschwörungsideologien laufen im 21. Jahrhundert zusammen?
Dr. Olaf Kistenmacher, seit fast 25 Jahren Pädagoge an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, promovierte über antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der KPD zur Zeit der Weimarer Republik, arbeitete als Journalist und ist seit Jahren in der politischen Bildung gegen Antisemitismus und Rassismus tätig. Jüngste Buchveröffentlichung: „Ausgesprochen unausgesprochen. Latenter Antisemitismus und Erinnerungsabwehr innerhalb der neuen Rechten“.

Dr. Olaf Kistenmacher, Journalist und Pädagoge, Di, 13.02., 18:00 - 20:15 Uhr, 1 Abend, vhs, Forum, gebührenfrei