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Pressemitteilungen der Stadt Emden

Gemeinsame Erklärung der Landkreise Leer, Aurich und Wittmund sowie der kreisfreien Stadt Emden

Weil sich das Coronavirus in Deutschland immer mehr ausbreitet, bitten die ostfriesischen Landkreise Leer, Aurich und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden die Bevölkerung um Rücksichtnahme. In einer gemeinsamen Erklärung appellieren die Landräte Matthias Groote (Leer), Olaf Meinen (Aurich), Holger Heymann (Wittmund) sowie der Emder Oberbürgermeister Tim Kruithoff: "Rücksichtnahme in Zeiten von Corona bedeutet, dass wir vorsichtig sind für die anderen. Für die, die besonderen Schutz benötigen: für die Älteren, für Mitbürgerinnen und Mitbürger, die durch eine Erkrankung vorbelastet sind - und für unser medizinisches Personal, das gesund bleiben muss, damit Ärzte und Pflegekräfte sich weiterhin um die Kranken kümmern können."

Die vier Kommunen weisen in diesem Zusammenhang auf die geltenden Regelungen für die Durchführung von Veranstaltungen sowie auf Einschränkungen für Reiserückkehrer aus Risikogebieten hin: Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind grundsätzlich abzusagen.

Auch Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterliegen einer Prüfpflicht und einer Risikoabwägung, insbesondere im Hinblick auf:

  • die Teilnehmer (internationales oder überregionales Publikum, Publikum aus Risikogebieten oder aus einer Region mit aktivem Infektionsgeschehen, Risikogruppen)
  • die Art der Veranstaltung (Veranstaltungen, bei denen die Gäste nah beieinander stehen oder sitzen, zum Beispiel Musikkonzerte)
  • den Ort der Veranstaltung (Veranstaltungen in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen).

Die drei Landkreise und die kreisfreie Stadt Emden werden zunächst auf alle eigenen Veranstaltungen mit auch nur geringem Risikopotential verzichten – sofern sie nicht dazu dienen, das öffentliche Leben aufrechtzuerhalten. Mögliche Ersatztermine für die eigenen Veranstaltungen werden zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt und rechtzeitig bekanntgegeben.

Das Niedersächsische Sozialministerium hat zudem ein Betretungsverbot für Reiserückkehrer aus Risikogebieten oder besonders betroffenen Gebieten für bestimmte Einrichtungen verfügt: unter anderem für Schulen, Kindertagesstätten, Kindertagespflegestellen, Kinderheime, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Hochschulen und Landesbildungszentren. Auch wenn es in Ostfriesland erst wenige Corona-Fälle gibt, sind diese Maßnahmen zur Vorbeugung erforderlich. Heike de Vries, Leiterin des Gesundheitsamtes beim Landkreis Leer, erklärt, dass es jetzt darum gehe, eine Ausbreitung des Virus möglichst lange hinauszuzögern. "Wir müssen jegliche Zeit gewinnen, die wir gewinnen können." Diese Zeit solle genutzt werden, um das Gesundheitssystem bestmöglich auf Zeiten vorzubereiten, in denen die Zahl der Fälle deutlich steigt. "Das wird einfacher, wenn es langsam kommt", sagt Heike de Vries.

Mit ihrem Appell vom heutigen Donnerstag schließen sich die Landkreise Leer, Aurich und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden den Empfehlungen an, die von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der niedersächsischen Gesundheitsministerin Carola Reimann ausgegeben worden sind. Die vier Verwaltungschefs empfehlen darüber hinaus, die Hygieneempfehlungen zu beachten und bei Erkrankungen zunächst telefonisch abzuklären, ob ein Arztbesuch tatsächlich notwendig ist.

Bei Anliegen rund um Verdachtsfallmeldungen in Emden können sich Bürger*innen an das Bürgertelefon in Emden wenden:
Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr: 04921 / 87-1818 und zusätzlich am Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr
Dort werden persönliche Angaben und Daten erfasst und bewertet und gegebenenfalls an die Gesundheitsaufsicht weitergeleitet. Die Stadt Emden bittet um Verständnis dafür, dass am Bürgertelefon keine individuelle medizinische Beratung zum Corona-Virus stattfinden kann. Derzeit erarbeitet die Stadt eine Möglichkeit, um Verdachtsfälle auch online melden zu können.